Mittwoch, 19. Februar 2014

Gastgrummler (2): Kittglo

Heute präsentiere ich euch eine ganz neue, liebe Bloggerin, die erst vor kurzem ihren Weg als Schreibende in unsere Mama-Blog-Welt gefunden hat: Gloria mit ihrem Blog Kittglo. Sie ist Mutter einer kleinen Tochter, sie ist Ärztin und nun beschreibt sie auf ihrem Blog genau diesen Alltag. Und mehr. Und heute habe ich die Ehre, sie als Gastgrummerlin begrüßen zu dürfen, wenn auch mit einem nicht ganz so lustigen Thema. Mir als Scheidungskind liegt dieses Thema jedoch sehr am Herzen. Ich danke Gloria für ihre Ehrlichkeit und diesen tiefgehenden Einblick. Danke.
Aber genug geredet! Grummel-Bühne frei für Gloria!

Von kleinen Händen und großen Träumen 
Meine Tochter Pauline ist ein Wunschkind. Vielleicht macht es das auch so schwer. Ich wurde damals unglaublich schnell schwanger, wir kannten uns seit gerade Mal vier Monaten. Im Nachhinein lässt sich sicher sagen: zu schnell. Aber das ist eigentlich auch vollkommen egal. Die Beziehung zu Paulines Papa war von Anfang an schwierig. Er kam nicht aus Köln, wollte nie hierher. Als ich schwanger wurde, zog er trotzdem her. Wir haben ewig nach einer größeren Wohnung gesucht, denn meine Studentenbude war natürlich keine Option. Kurz nachdem wir eine schweineteure 3-Zimmer-Altbauwohnung gefunden hatten, wurde er arbeitslos. Ich war schon im 7. Monat und da zum ersten Mal vollkommen fertig. Ich hatte regelrechte Panik, dachte an das Baby und wie das nur alles klappen sollte.

Durch Lethargie ändert sich ja leider nur wenig, wir fingen also an, Bewerbungen zu schreiben, haben die gelben Seiten durchtelefoniert und Firmen belästigt. Ich hatte riesige Angst, dass unsere Vermieterin davon erfahren und uns kurzerhand aus der Wohnung werfen würde. Der Gang zum Arbeitsamt war unvermeidlich, ich machte Termine bei Pro Familia und anderen Einrichtungen. Als ich im 8. Monat war, hat mein Ex aus Verzweiflung einen Job bei einer Zeitarbeitsfirma angenommen. Kurz vor der Entbindung dann endlich die erleichternde Zusage eines neuen Jobs. 
In dieser Zeit war ich im letzten Semester an der Uni. Ich habe noch schnell meine letzten Prüfungen geschrieben und nebenbei viel geheult. Und so unromantisch es jetzt auch klingt, dieses dauernde Gefühl des "Nicht wissen, wie es weitergeht" hat schon sehr viel kaputt gemacht. UNS haben die Probleme nicht näher zusammen rücken lassen. Wir entfernten uns voneinander. Wir hatten keine Gelegenheit, nochmal zu zweit in den Urlaub zu fahren oder die Zeit bis zur Geburt zu genießen. Wir haben gestritten und viel geschwiegen. Er hat noch nie viel, ich schon immer viel geredet.

   Ich fühlte mich oft allein. Ich schätze, er sich auch.   

Das Jahr Elternzeit war das Glücklichste meines Lebens. Pauline war sehr pflegeleicht. Sie schlief viel und lange. Nachts vorzugsweise neben mir, er schlief auf dem Sofa. Er musste ja zur Arbeit und wir konnten ausschlafen. Ich stillte, traf mich tagsüber mit anderen Müttern und kochte abends. Wenn er heim kam, spielte und schmuste er mit Pauline. Ich war froh darüber. Ich hatte schon den ganzen Tag das Baby geherzt, für ihn war nichts mehr übrig und ich hatte auch absolut null Verlangen nach Körperlichkeit, wenn sie nicht Pauline betraf.  
Er war ein toller Papa, hat mich beim Abstillen unterstützt, ich konnte abends mal ausgehen und wusste das Baby in den besten Händen. Als Paar jedoch haben wir uns immer weiter verloren. Sehr langsam, aber kontinuierlich.(diese Darstellung ist sehr verkürzt) Ich weiss nicht, wann ich das erste Mal an Trennung dachte. Aber ich weiß noch, wie ich mir diesen Gedanken selber verbot. Und deswegen habe ich auch zunächst nicht mit ihm drüber reden können.

Er war unglücklich. Er mochte Köln nicht, fand keinen Anschluss und hatte Heimweh. Ich fühlte mich für sein Unglück verantwortlich. Und so schwiegen wir weiter und ich bildete mir ein, dass ich genug Kraft für uns alle drei zusammen hätte. Und dass manches sich von allein regeln würde.
Als ich wieder anfing zu arbeiten, merkte ich wie abhängig ich von ihm war. Ohne ihn hätte ich im praktischen Jahr keine Nacht-und Wochenenddienste machen können. Ich wäre nicht zur Prüfung zugelassen worden, denn er hütete spontan Pauline, wenn sie krank wurde. Ich hatte ihm viel zu verdanken. Das Geld war in diesen Zeiten immer knapp und wenn wir redeten, dann stritten wir über das Minus auf dem Konto. Ich war sauer, da ich gezwungenermaßen alle bürokratischen Angelegenheiten regelte.  

Ich machte Termine für Pauline beim Kinderarzt, rannte von einer Kita-Besichtigung zur nächsten, hatte schon seitenweise Eltern-und Kindergeldanträge durchgearbeitet. Er sagte, ich könne sowas einfach besser und im Reden sei ich auch die Geschicktere. Ich warf ihm vor, er mache es sich zu leicht.

   Erst viel später sagte ich ihm, dass ich mir nicht    
   vorstellen könne, mit ihm alt zu werden. 

Dazwischen lagen viele Tränen und durchwachte Nächte. Man hat ein Kind zusammen, da trennt man sich nicht. Es war ja auch nichts vorgefallen - nichts, was eine Trennung nach außen hin hätte rechtfertigen können. 
"Das kannst du nicht machen", sagte meine Familie. "Du musst es machen", sagten meine Freunde. 
Ich beschloss, eine Entscheidung zu vertagen, zu verschieben und hinauszuzögern. Mit einem Kloß im Hals sah ich dabei zu, wie Pauline sich abends im Schlafanzug an ihn schmiegte. An "ihren Papa". Ich versuchte meine Gefühle und Ängste in Worte zu fassen, auf einmal schafften wir es zu reden. 
 
Wir waren scheinbar beide todunglücklich, wollten aber unserer Verantwortung als Eltern gerecht werden. Wir beschlossen, uns noch einmal eine Chance zu geben. Mit mehr Gesprächen, mehr als Familie zu unternehmen, mehr ans Funktionieren zu glauben. Ich schlug eine Paar-Therapie vor. 
Um das an dieser Stelle nochmal abzukürzen - ich trennte mich nach drei Monaten. Mit Gewissensbissen und Vorwürfen von allen Seiten. Ich frage mich bis heute manchmal "Haben wir wirklich alles versucht?". Ja, haben wir, habe ICH. Trotzdem bleibt das Gefühl versagt zu haben. Als Paar, als Mutter, als Familie. Die ehrlichste Frage, die wir uns damals stellten, war:

   "Wären wir ohne Pauline noch zusammen? Nein." Aus der Traum.  

Wir beschlossen, zunächst zusammen wohnen zu bleiben. Wegen Pauline, weil es viel zu regeln gab. Weil wir ohne den anderen nicht arbeiten gehen konnten. Weil wir dachten es wäre leichter so. In unseren modernen Zeiten, wo es doch ganz andere und noch viel verrücktere Modelle des Zusammenlebens als Familie gab. 
Am Anfang hat sich nichts verändert. Getrennte Zimmer, getrennte Leben mit dem gemeinsamen Nenner Kind.
  
Es fühlte komisch an. Trennung bedeutet, Schlussstrich, Liebeskummer, vermissen, Sachen aussortieren und sich ablenken.
Das alles haben wir ausgelassen. Wir lebten nebeneinander her,
aber in einer Wohnung. 
Man hat kein Recht mehr zu fragen "Wo warst du denn so lange?". Ich telefonierte hinter verschlossenen Türen, sehnte mich nach Privatsphäre. Wir gingen uns zunehmend aus dem Weg, keine gemeinsamen Mahlzeiten mehr, keinen Alltag. Eigentlich war nur noch derjenige zuhause, der Pauline gerade betreute. 
Und die war natürlich auch nicht blöd. Weinte, wenn einer von uns beiden ging. Fragte nach Mama oder Papa. Wenn sie uns beide zusammen sah, hielt sie seine und meine Hand und wollte nicht mehr loslassen.

   Kleine Hände zwischen Großen als einzige Verbindung. Es  
   zerriss mir fast das Herz.  

Ich fühlte mich als egoistische Rabenmutter. Jedes Klischee schoss mir durch den Kopf. "Wenn zwei sich streiten, leidet der Dritte". "Kinder brauchen Mama UND Papa". 
 
Unser nächstes großes Gespräch handelte von Sorgerecht, Unterhaltszahlungen und Aufenthaltbestimmungsrecht. Und von seinem Auszug. Wir wollte es so richtig wie möglich machen. Gemeinsames Sorgerecht hatten wir sowieso, das wollten wir so beibehalten. Pauline sollte bei mir bleiben, jedes zweite Wochenende wollte er sie nehmen. Zusätzlich an einigen Feiertagen und in den Ferien. Ich sagte, dass er sie sehen könne, wann immer er wolle.

An dem Wochenende, als er seine Sachen holte ,war ich mit Pauline nicht zuhause. Als ich spät abends mit schlafendem Kind nach Hause kam, war die Wohnung halb leer. Ich hatte mir übergangsweise eine Matratze besorgt, das riesige Bett hatte ihm gehört. Nachdem ich Pauline in ihr Bett gelegt hatte, hievte ich die Matratze aus dem Keller. Es ist ein enger Keller und ich hatte Mühe, das Ungetüm in die Wohnung zu kriegen. "So fühlt sich das also an. Alleinerziehend. Getrennt lebend", dachte ich. Und obwohl es nur um eine bescheurte Matratze ging, weinte ich den Rest des Abends bitterlich. Weinte um das, was nun doch endgültig war, um Paulinen die sich in den Reigen der Kinder einreihte, deren Eltern nicht mehr zusammen sind. Weinte aus Angst, es nicht zu schaffen alleine, weinte, weil ich mich als Versagerin fühlte. Ich glaube, ich habe alles "nachgeweint", was ich vorher nicht geweint hatte. 

  In dieser Nacht kam Pauline in mein Bett gekrabbelt und 
  schmiegte sich fest an mich. Das hat mich getröstet und ich 
  fühlte mich stark. Sie und ich und ihr Papa würden das schon 
  schaffen.   

Haben wir auch. Mittlerweile hat sich der Alltag neu eingependelt. Pauline weiß, "der Papa wohnt nicht mehr hier, aber er hat mich sehr lieb". Wann immer sie möchte, rufen wir den Papa an. Ihren Geburtstag und Weihnachten verbringen wir gemeinsam. Jedes zweite Wochenende ist sie bei ihm. Wir hassen uns nicht. Im Gegenteil, wir verstehen uns viel besser als früher. 
Wir haben regelmäßig Kontakt, beraten uns und besprechen Urlaubs-und Ferienpläne. Ich schicke ihm Bilder von Pauline. 
Wenn er sie abholt oder wieder bringt, trinken wir Kaffee zusammen oder essen Abendbrot. 

  Als Paar haben wir es nicht geschafft, aber ich glaube als 
  Eltern sind wir auf einem guten Weg. 

Montag, 17. Februar 2014

Vom Dritten

Wie alle meine lieben Leserinnen und Leser ja wissen, habe ich zwei wunderbare Töchter, die ich über alles liebe. Wir verbringen wunderschöne Stunden miteinander, lesen, malen, backen, spielen, hören Musik und Hörspiele und haben uns alle schrecklich lieb. Ob ich verrückt geworden bin, fragt ihr euch? Jein. Warum ich das hier schreibe, fragt ihr euch? Wartet ab, kommt noch.

Vor fast 5 Jahren änderte sich mein Leben komplett, wurde auf den Kopf gestellt und durcheinandergewirbelt. Von der Maus. Die damals noch unser kleines Babychen war. Und uns zeigte, was es heißt, Eltern zu sein. 3 1/2 Jahre später warf das Mäuschen dann wieder alles durcheinander, was wir uns mit der Maus gerade aus dem Chaos heraus aufgebaut hatten. Seit fast 5 Jahren sind wir jetzt Eltern.
Und genau das ist der Grund, warum wir - vor allem ich - von einem Kind fast täglich sprechen:

Vom Dritten.

"Aha, sie will doch noch eins", werden jetzt einige denken und sich wundern, hatte ich dieses Thema doch schon vor einiger Zeit für erledigt befunden. Ich will es schnell erklären:
Wir sprechen fast täglich vom dritten Kind, so oft, dass es fast schon zur Familie gehört. Wir reden von ihm, wenn wir festellen, dass wir jetzt seit fast 5 Jahren Kacka- und Pipiwindeln wechseln und wir uns mittlerweile schon darum streiten, wer es NICHT machen muss.
Dann heißt es "Und du willst noch ein drittes Kind?"
Wir reden von ihm, wenn wir feststellen, dass wir jetzt seit fast 5 Jahren einen Kinderwagen vor uns herschieben und wir uns mittlerweile schon darum streiten, wer ihn NICHT schieben muss.
Dann heißt es "Und du willst noch ein drittes Kind?"
Wir reden von ihm, wenn die Maus in der Nacht anfängt zu weinen, weil sie einen schlechten Traum hatte, dabei das Mäuschen aufweckt und hier die nächtliche Hölle losbricht.
Dann heißt es "Und DU willst noch ein DRITTES Kind?!"
Wir reden von ihm, wenn man an einem regnerischen Wintertag versucht, mit der Maus ein Spiel zu spielen und gleichzeitig das Mäuschen vom Babyzillatum abhalten möchte und dann merkt, wie sinnlos das ist - und nun beide zusammen die Bude verwüsten.
Dann heißt es "Und DU willst ECHT noch ein DRITTES Kind?!?!"
Wir reden von ihm, wenn der Einkaufsausflug zu viert mal wieder dermaßen nervig und chaotisch abläuft, weil die Maus entweder UNTER dem Einkaufswagen liegen oder daran surfen will und das Mäuschen derweil statt brav zu sitzen lieber den Laden umräumt und wir so genervt sind, dass wir uns mal wieder schwören, das NIE wieder zu tun.
Dann heißt es "Und DU willst ALLEN ERNSTES noch ein DRITTES Kind?!?!?!"
Wir reden von ihm, wenn das eine Kind kaum wieder gesund ist, während das andere schon wieder krank wird und man aus Schnupfen-Husten-Heiserkeit an Magen-Darm auf Mandelentzündung kaum herauskommt und schon total unklar ist, wer hier eigentlich wen womit schon wieder angesteckt hat.
Dann heißt es "Und DU willst DA IM ERNST NOCH EIN DRITTES KIND?!?!?!?!?!"

Wenn es heißt, dass es dann heißt, dann heißt das, dass ICH das sage. Denn der Mann wollte ja gerne noch ein drittes Kind. EIN DRITTES! Doch mittlerweile ist es doch so, dass er diesen Gedanken vielleicht doch ein winziges bisschen mehr in sein virtuelles Eisfach gelegt hat und mit mir zusammen auf die Zeit wartet, wo hier weniger Chaos herrschen wird. Vielleicht.
Ich möchte nicht sagen, dass ein drittes Kind unmöglich ist. Dass es eine echt bescheuerte Idee wäre. Oder total unvorstellbar. Erschreckend. Nein. Das möchte ich nicht sagen. Aber ich möchte sagen, dass ein drittes Kind, die Vorstellung von ihm, für MICH unmöglich, echt bescheuert, total unvorstellbar und erschreckend ist. Ja, das ist so. Ich muss ganz deutlich sagen, ICH habe da keine Lust mehr drauf.

Ich habe keine Lust mehr auf stinkende Windeln und noch stinkendere Windeleimerfüllungen.
Ich habe keine Lust mehr auf Kinderwagenschieben und Kleinkinder-Hinterherrennereien.
Ich habe keine Lust mehr auf auf weinende Babys in der Nacht.
Ich habe keine Lust mehr auf Babyzillas, die normales Spielen unmöglich machen.
Ich habe keine Lust mehr auf schweißtreibende Einkaufstouren mit Kleinstkindern, die erkunden wollen.
Ich habe keine Lust mehr auf noch eine kleine Bazillenschleuder.
Ich habe keine Lust mehr darauf.
(Von einer dritten Schwangerschaft und deren Folgen mal ganz abgesehen)

Ich habe Lust auf zwei Töchter, mit denen mal in ein Restaurant gehen kann, die sich beide selbstständig anziehen können, mit denen man zusammen am Tisch sitzen und malen, basteln oder kneten kann, mit denen man in der Nacht normal kommunizieren kann, sollte etwas sein, die mir beim Einkaufen "helfen" statt es zu sabotieren, die mittags mal bei Freunden zum Spielen sind, denen man sagen kann "Heute passt XY auf euch auf, Mama und Papa gehen ins Kino".

Also: Verzeih mir, drittes Kind. Ich würde dich sicher lieben. Sehr sogar. Aber mit uns wird es leider nichts. Und sei mir auch nicht böse, wenn wir noch oft in solchen Momenten von dir sprechen und dir jegliche Hoffnung nehmen werden.

ICH jedenfalls ziehe meinen Hut vor allen Müttern, die mehr als zwei Kinder haben oder wollen. ICH würde das nicht schaffen, ohne den Rest meines Verstandes zu verlieren. Und der ist nur noch klitzeklein...

Sonntag, 16. Februar 2014

Blogparade: Wozu denn Hebammen?

Ich, wie so viele andere Mütter, Schwangere, werdende oder seiende Väter, verfolgen in den letzten Tagen, Wochen und Monaten gespannt und traurig die Entscheidungen von Politik und Versicherungen zum Thema "freiberufliche Hebammen" und sehen ihr Berufsfeld schwer bedroht und vollkommen an den Rand der Wichtigkeit gedrängt. Ich weiß gerade gar nicht, ob und wie viele andere Blogparaden zu diesem Thema derzeit kursieren, aber ich dachte mir, je mehr, desto besser - und desto ernster wird dieses Thema vielleicht auch von der Öffentlichkeit genommen.  
Ich möchte alle Teilnehmer bitten, eine Geschichte von sich und ihrer Hebamme zu erzählen, die uns zeigt, wie wichtig diese Frauen für uns in der Schwangerschaft und danach wirklich waren - und warum man sie und ihren Berufsstand dringend unterstützen sollte! Verlinkt mich einfach in eurem Beitrag und schreibt mir doch unter meinem Post hier euren Blog-Link zu eurer Paraden-Geschichte! Ich freue mich, wenn bis zum 15. März viele von euch mitmachen - und werde dann eine Auswertung der besten und schönsten Momente verfassen!

Ich selbst schrieb ja schon über meine Hebamme, hatte sogar ein Interview mit ihr zu ihrem Beruf und diesem Thema - wer möchte, kann es hier nachlesen. Und ich schrieb über das wichtige Thema des Stillens, was bei mir ja leider beide Male gehörig in die Hose ging. Und genau an diesem Still-Thema setzt meine Geschichte an. Nämlich an dem Nachmittag im August 2013, an dem ich bei 40°C Außentemperatur nach Tagen des Nicht-Klappens auf dem Sofa im Wohnzimmer saß...

...mit dem paar Tage alten Mäuschen auf dem Arm. Ich hatte nichts an außer einer kurzen Hose und meinem offenen Still-BH. Draußen war es so heiß, dass die Rollläden seit ihrer Geburt nur noch nach Sonnenuntergang hochgezogen werden konnten, meine dreijährige Tochter den ganzen Tag mit meinen Eltern in Gewässern und Eisläden unterwegs war und der Mann sein Bestes versuchte, mich irgendwie zu beruhigen. Meine Brüste taten höllisch weh, sie waren heiß und fest und gespannt und das Baby und ich weinten abwechselnd - ich vor Schmerzen, die Kleine vor Hunger. Ich hatte gedacht, diesmal würde alles klappen, ich hätte dazugelernt, ich wäre "Profi", weil ich bereits das zweite Kind geboren hatte. Ich glaubte vor der Geburt, dass dieses Mal alles easy sein würde - und ich hatte auch gar keine Sorge, als mir meine Hebamme, die mich schon bei der Maus durch alle Hochs und Tiefs begleitet hatte, lange vor meiner Entbindung sagte, dass sie ein paar Tage nach meinem Termin leider in Urlaub gehen und ich ihre Kollegin als Ersatz erhalten würde. Ich dachte, alles würde gut, ich würde sie dieses Mal gar nicht mehr brauchen. Ich WOLLTE stillen, ich wollte es schaffen, ich wollte nicht wieder die Mutter sein, die es nicht geschafft hatte, die zu doof zum Stillen war, zu armselig, zu unfähig. Ich WOLLTE nicht zum Fläschchen greifen.

Doch da saß ich wieder. Komplett am Ende. Und wartete auf meine Hebamme, wie jeden Tag. Auf meine Hebamme, die mich in meiner Entscheidung unterstützt hatte, ambulant zu entbinden und direkt nach Hause zu gehen. Die mir wochenlang Mut gemacht hatte, dass wir es diesmal schaffen würden. Die zu jedem Zeitpunkt für mich da war und mir jede noch so doofe Frage in aller Ruhe beantwortete. Die immer einen lieben, aufmunternden Spruch für mich hatte, egal wie es ihr vielleicht selbst gerade ging.
Auf diese Frau wartete ich an diesem heißen Tag. Und als sie kam, sah sie mir direkt in den ersten Sekunden an, wie es mir ging. Meine Eltern waren gerade mit der Maus angekommen und es war etwas Trubel und Chaos ausgebrochen. Ich machte gute Mine zum schmerzhaften Spiel - und sie lächelte und bat mich, ihr ins Kinderzimmer zu folgen. Sie schloss die Tür, sah mich an und sagte mir, dass sie wüsste, was los wäre. Und dann drückte sie mich. Und ich fing an zu weinen und alles kam aus mir raus und ich erzählte ihr, was in mir vorging - und sie verstand. Sie kannte mich und wusste, warum das alles doppelt so schlimm für mich war wie bei anderen Müttern. Warum ich nicht mehr konnte. Was meine Ängste und Sorgen waren.

Und ich weiß noch so genau, als wäre es gestern gewesen, dass sie mir in diesem Moment einen Vortrag über alles hielt, was in mir brodelte. Und sie nahm mir meine Ängste, meine Sorgen, machte mir klar, dass ICH eine gute Mutter wäre und dass ICH darauf pfeifen sollte, was andere von mir denken könnten. Sie fasste alles zusammen, um was es mir damals ging und versprach mir, dass alles gut werden würde. Und dann erarbeiteten wir zusammen, wie es weitergehen sollte. In diesem Moment ging es mir besser und ab diesem Besuch hatte ich wieder Mut und mein Kloß verschwand, der mir tagelange Übelkeit verursacht hatte. Sie hatte es geschafft, die Prioriäten wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen.


Das ist mein Hebammen-Moment, der mir mein Seelen-Leben rettete damals. Und den ich nie vergessen werde. Und niemand auf der Welt, weder der Mann, noch meine Mutter oder meine beste Freundin hätten das in diesem Moment geschafft, was diese Frau damals schaffte. Weil sie mich kannte, weil sie sich Zeit nehmen konnte und einfach da war. DAS sind die Momente, in denen wir sie brauchen. DAS sind die Momente, neben der Entbindung und den Stunden danach, in denen diese kleinen und doch weltbewegenden Dinge nicht von einem Kinder- oder Frauenarzt oder einem Verwandten übernommen werden können. Die Grundversorgung ist sicher auch in Kliniken und Praxen gewährleistet - aber um das, was in uns Frauen und Männern vorgeht, wenn etwas nicht nach Plan läuft oder alles zu viel wird, können sich nur die Hebammen kümmern. Das ist zumindest meine persönliche Meinung.

Wer möchte, kann bitte diese Petition von Bianca Kasting unterstützen - oder weitere posten und in den Fokus der Öffentlichkeit bringen. Danke :)




Donnerstag, 13. Februar 2014

Generation Bitchiness - oder: Wie Lego uns das Fürchten lehrte?

Also langsam gehen mir die ganzen Diskussionen über Lego-Farben und Puppen-für-Jungs-Gespräche wirklich genauso auf den Dottersack wie die Gender-Streitereien der Feministinnen. Meine Güte, gibt es denn wirklich nichts mehr, worüber man sich streiten kann auf dieser Welt als über die Farbe irgendwelcher Plastiksteinchen oder die Angst vor falschem Spielzeug für die Kinder?

Lego, das am meisten breitgetretene (aua) Spielzeug zu diesem Thema. Oder Playmobil.
Früher, in den 1980ern meiner bescheidenen Kindheit, gab es keine Unterscheidungen zwischen "Jungsspielzeug" und "Mädelskram". Da gab es Abendteurer, Indianer, Cowboys, Piraten, Feuerwehr, Polizei, Ritter, Kindergärten, Krankenstationen und ähnlichen mehr oder weniger "alltäglichen" Irrsinn. Und da hatten halt alle Männeleins oder Frolleins rote und grüne und gelbe Plastikklamotten an. Mehr hatten wir nicht und mehr wollten wir somit eben auch nicht.
Heute werden die Spielsachen von Lego und Playmobil in die Kategorien "Mädchen = rosa" und "Jungs = alles andere" unterteilt. Vom Hersteller. Die Jungsallesanderemänneleins sind Abendteurer, Indianer, Cowboys, Piraten, Feuerwehrmänner, Polizisten und Ritter, die Mädchenrosafrolleins mit häufig gewagtem Outfit sind Kindergärtnerinnen oder Krankenschwestern, Hunde- oder Pferdesalonbesitzerinnen, Yachtclubchillerinnen und machen unfassbar viel mit geflügelten oder ungeflügelten Einhörnern und deren elfenhaften Besitzerinnen. Der Mann und ich nennen die Mädchen-Legos (Lego friends) übrigens liebevoll "Lego Bitch World". Aber das nur am Rande.

Soweit die Fakten. Immer, wenn ich mit der Maus also losziehe, um etwas von Lego oder Playmobil für sie zu besorgen oder wenn sie sich etwas wünschen darf, geht also dieses "Das ist aber für Jungs"-Gedöns los, was mich total nervt und gleichzeitig amüsiert. Sie ist gerade in einer sehr extremen Rosa-Phase - und das nicht nur, was die direkte Farbwahl angeht. Das ist eher so ein grundsätzliches Einstellungsding. Rosa im Kleiderschrank UND im Kopf. Für sie besteht die Welt gerade eben aus Prinzessinnen, Ein- oder Keinhörnern, Feen und pinken Hundesalonbesitzerinnen. Ihre Kleidung muss rosa, lila oder pink sein, ihre Haare lang und ihre Fingernägel glitzerbelackt. Das hat SIE sich aus dem Angebot der Hersteller und dem ihres Umfeldes so ausgesucht und ich unterstütze das gerne, weil ich es schlicht und ergreifend nicht schlimm finde.

ABER: Warum heißt es immer, dass DAMALS alles besser, schöner und geschlechtsneutraler war? Es gab eben noch keine Farbunterscheidungen bei dem Kram, aber HÄTTE es sie gegeben, hätten die Mädels der 1980er Generation sicher auch die rosa Burgfrolleins den Piraten vorgezogen. Und ja, ich hatte einen besten Freund, der mit seinen He-Man-Figuren Mutter, Vater, Kind mit mir spielen musste. Ganz ohne rosa Feen kam ich auf diese Idee! Weil ich ein Mädchen war. Sein durfte. Bin. Meine Frage ist nur, warum verteufelt man immer die Hersteller und die "Gesellschaft" (Wer ist die denn? Sind nicht WIR das?)? Ich bin ja noch immer der naiven Meinung, dass wir, ich als Mutter oder der Mann als Vater, doch noch mehr Macht über die Einstellungen unserer Kinder haben als Playmobil oder Lego. Und die Erziehung ist das, was am Ende aus Kindern Männer und Frauen macht, die sowohl als Ritterinnen als auch als Kindergärtner durchs Leben gehen können.
Mit vier Jahren finde ich das noch vollkommen in Ordnung und sogar nachvollziehbar. Irgendwann jedoch werde ich der Maus, sei es denn dann noch notwendig, die gewisse Portion Realität mit auf ihren Weg geben, auf dem sie dann eines Tages selbst entscheiden kann, ob sie rosa oder grün oder blau tragen möchte. Und wenn ich einen Sohn hätte, der eine Puppe wollen würde, dann würde er sie bekommen. Und wenn er nur mit blauen Autos und Piratenschiffen spielen wollen würde, dann würde ich ihn lassen. Doch ich werde meine Vierjährige nicht dazu zwingen, sich eine Ritterburg zu wünschen - ebensowenig, wie ich meinen Sohn zwingen würde, stolzer Besitzer eines Prinzessinnenschlosses mit Einhörnern zu werden.

Lasst doch die Kinder einfach mal Kinder sein, egal in welche Rollenbilder sie sich einspielen oder reindenken wollen. Ich verstehe dieses ganze Gewese darum wirklich nicht. Haben wir wirklich keine anderen Sorgen mehr heute? Und nein, ich sehe das auch nicht als die berühmte (und echt abgenutzte) Spitze des Eisberges. WIR sind die Eltern und WIR lenken die Lebensbahnen unserer Kinder. Und wenn WIR es nicht schaffen, uns über Spielzeughersteller stellen zu können, dann läuft bei UNS was falsch und nicht bei Lego. Jammern und Probleme suchen auf verdammt hohem Niveau nenne ich das.

Wir werden alle in die Geschichte eingehen als "Die Generation Jammer". Gratulation.

Mittwoch, 12. Februar 2014

Caesar, mein Held

Heute durfte ich bei der Super Mom den süßen, blauen Knut kennenlernen, der sie durch ihre Kindheit begleitete und ein treuer Weggefährte war. Und da dachte ich, dass ich noch einen kleinen Kerl kenne, der einen eigenen Blopost verdient hat: Caesar. Und obwohl ich ja hier nie Bilder hochlade, möchte ich euch voller Stolz mein abgewetztes Hasentier präsentieren.


Das ist also Caesar, süße 34 Jahre alt und in (nicht mehr) bestem Zustand. Bekommen habe ich ihn von meiner verstorbenen Oma, als ich noch ein ganz kleiner Grummelwinzling war. Da war er noch stolz und stattlich und gut im Futter. Mittlerweile ist er nur noch stolz. Er war bei mir eigentlich IMMER dabei. Als ich  etwa zwei Jahre alt war, zogen meine Eltern mit mir nach Lomé, Togo in Westafrika. Das war wohl das erste Mal, dass dieser Hase die Landesgrenzen überschritt, um mich zu begleiten. Zwei Jahre war er mir dort der beste Beschützer und Begleiter - und auch danach war er nicht nur zu Hause immer bei mir, sondern begleitete mich in JEDEN Urlaub. Ich betone dieses Wort, weil er wirklich immer und überall dabei war, selbst als ich volljährig und halbwegs erwachsen war. Ohne ihn konnte ich einfach nicht schlafen. Bevor der Mann in mein Leben trat und ihn in seiner Beschützerrolle ablöste (oder unterstützte), lag er immer auf der "bösen Seite" vom Bett, also dort, von wo das unaussprechliche Böse und die Monster mich hätten angreifen können. Oder auf der Tür- oder Fensterseite. Je nachdem, was zu erledigen war. Mit ihm fühlte ich mich immer sicher.

Als ich dann von zu Hause ausgezogen und in meine erste eigene Wohnung gezogen war, wurde seine Rolle irgendwie NOCH wichtiger. Meine Güte, hatte ich Ängste in den Nächten! Wie ein kleines Kind war das für mich in meiner kleinen Einzimmerbude. Aber Caesar meisterte auch das prima und mir ist dank seiner Hilfe auch dort nichts zugestoßen - obwohl das unaussprechliche Böse und die Monster es sicher das ein oder andere Mal versuchten, als ich schlief. Aber nicht mit dem Hasen! Als ich dann dort in meiner Wohnung mit einer Freundin Formel-1 schaute, fiel dem Hasen der rote Filz-Mund ab und seit dem ist er nicht mehr so gesprächig wie früher. Aber das macht nichts.

Heute ist er alt und brüchig und bröselig, trägt einen von meiner (zum Glück noch lebenden) Oma gehäkelten Schal, damit ihm der Kopf nicht abfällt - und ist den Weg aller Mutter-Tiere gegangen, wie man an dem Photo auch klar erkennen kann: ins Bett meiner Tochter. Die Maus hat selbst kein Lieblingstier und liebt ihn über alles und behauptet, wenn er nicht bei ihr im Bett liege, habe sie böse Träume. Das Mäuschen hat ein kleines Nilpferd, das sie überall hin mitschleppt. ICH selbst trauere meinem Hasen hinterher, denn immerhin teilte er mein Leben lang das Bett mit mir! Aber was will man machen? Ab und an, wenn sie ihn gerade nicht so wichtig findet, mopse ich ihn und lege ihn wieder zu mir ;) Aber das hält nie lange an. Doch ich bin diesen Stofftierdiebstahl ja gewöhnt, denn schon meine (heute erwachsenen) Brüder klauten ihn mir mitten in der Nacht aus dem Bett! Wenn die große Schwester oder die Mutter SO an einem Stofftier hängt, dann MUSS das wohl irgendwie gut sein...

Langer Rede kurzer Sinn:

Caesar, Held meiner Kindheit, Beschützer vor dem Bösen und bester Zuhörer der Welt, ich danke dir von ganzem Herzen für deine treuen Dienste. Und auch, wenn dieser Blogpost total uninteressant und unspektakulär war, hast du ihn mehr als verdient. Auf weitere 34 Jahre!

[Habt ihr auch so einen Gefährten, der euch in der Nacht beschützte und tagsüber guter Kumpel war?]




Freitag, 7. Februar 2014

Wart es nur ab, das wird noch schlimmer!

Wie immer hört man als Schwangere und Mutter oft den Satz "Wart es nur ab, das wird noch schlimmer". Hätte ich für jedes einzelne Mal einen Euro bekommen, dann könnte ich mir mittlerweile einen ordentlichen Vorrat an Ohrenstöpseln davon leisten. Aber leider gibt es auf dieser Welt kein Geld für unnötige Aussagen und Tipps, es gibt sie sogar umsonst.

Natürlich hört man diesen Satz auch als Mutter einer fast 5- und einer 1 1/2-Jährigen ziemlich oft. Von der älteren Generation. Oder von Bekannten und Freunden, die schon ältere Kinder haben. Während man sich also gerade zum zweiten Mal darüber freuen möchte, dass man bald das Töpfchen-Thema angehen will und die lästige Zahnerei demnächst ein für alle Mal hinter sich hat, werden schon die ersten Stimmen darüber laut, was denn dann bald auf uns zukommen wird. Statt sich also über Keinwindel-Kinder und zahnungsfreies Leben zu freuen, werden einem die Einschulung und die nachfolgenden ersten Schuljahre in düsterstem Licht präsentiert. Während man sich freut, dass die Große vielleicht schon bald groß genug dafür ist, selbst zum Kindergarten zu laufen, sich schon selbstständig anziehen und fertigemachen kann, munkeln böse Zungen bereits von der immer früher einsetzenden Pubertät und deren fatalen Folgen.
Sowieso ist das, was man als Mutter zweier Mädels am allermeisten zu hören bekommt, das böse P-Wort. Die Pubertät von gleich zwei hormonverseuchten Mädchen im Abstand von 3 1/2 Jahren könnte, nein, WIRD das Grauen pur. Das Grauen galore.

Dabei stelle ich mir das alles noch ganz toll vor. Ich lasse an dieser Stelle mal einen Blick in das grummelsche Hirn zu. Viel Spaß dabei:

Das Mäuschen wird in ein paar Wochen alle Zähne haben, wieder bestens schlafen können und im Frühling, kaum dass die ersten wärmenden Sonnenstrahlen unseren Garten erreicht haben, perfekt auf Toilette gehen und sich anziehen können. Bis auf die Nachtschlafwindel werden wir also nie wieder Müffelwindeln wechseln oder zahnende Kinder trösten müssen. Natürlich übersteht das Mäuschen die bereits jetzt schon einsetzende Trotzphase schnell und ohne viele Probleme für Nerv und dessen Kostüm und sieht glücklich und zuckersüß seiner Kindergarten-Karriere entgegen. Die Maus wird in ein paar Wochen ihren ersten Wackelzahn haben, was sie aber natürlich nicht aus der Ruhe bringen wird, während sie sich in aller Ruhe auf die nächstes Jahr anstehende Einschulung freuen und das letzte Kindergartenjahr als Vorschulkind über die Bühne bringen kann. Der Mann und ich werden also in nicht allzu ferner Zukunft wieder zusammen ausgehen dürfen, weil die Kinder endlich (in meinem Hirn - in Wahrheit wären sie das schon lange gewesen) babysitterreif sind und kein armer Mensch unschlüssig vor einem heulenden Baby stehen muss, während wir irgendwo in der Stadt "Party" machen. (Memo an mich: vorher dringend Informationen darüber einholen, wie genau das eigentlich heutzutage funktioniert mit dem "Nachtleben" außerhalb der Wohnung!)

Wenn die Jahre dann ins Ländle gezogen sind, in dem wir mittlerweile eine größere und geräumigere Wohnung unser Eigen nennen, werden die beiden Mädels beide zur Schule gehen und mit Entspannung und großer Freude am Lernen gute Noten nach Hause bringen. Das Mäuschen in der Grund-, die Maus in der weiterführenden Schule (welche auch immer dies sein mag, ich will niemanden mit Erwartungen unter Druck setzen). Sicher wird die - Obacht! - Pubertät dann irgendwann einsetzen, doch die Maus, die ja zuerst in deren Genuß kommt, wird sich prächtig darunter entwickeln. Sie wird natürlich zickig, fängt mit Schminken und Styling an, "borgt" sich meine Klamotten und Eyeshadows, bekommt Pickel und Interesse an Jungs - doch mit kleinen und liebevollen Erziehungsmaßnahmen wie Handyverbot oder WLAN-Entzug wird sie immer lieb und brav in der Spur laufen. Das Mäuschen wird noch ein paar Jahre ohne die P verbringen, sich in der Zeit aber natürlich bestens mit seiner großen Schwester verstehen, die sie wie eine Art Mentorin einfühlsam und geschickt in die Jungendjahre einführen kann.
Ich selbst werde, auch dank meiner lieben und braven Töchter, in aller Ruhe den ein oder anderen Bestseller geschrieben und verkauft haben, der von der Gelassenheit der Pubertäts-Mütter handelt und wie man leicht und locker durch die Jugendjahre kommt. Ich kann meinen warmen, weichen Ledersessel unter meinem Bestsellerautorenhintern geradezu spüren!

So und nicht anders wird es laufen. Und ich möchte nichts und niemanden hören, der irgendetwas Gegenteiliges gehaupten oder sogar die Dreistigkeit besitzen will, über meine Zukunftsvorstellungen zu schmunzeln oder gar zu lachen! Denn ganz im Ernst: Was hilft es einem, wenn man vom ersten positiven Schwangerschaftstest an immer und immer wieder zu hören bekommt, dass man abwarten soll, weil alles noch schlimmer wird? Soll man sich gleich erschießen? Eine lebenslange Therapie beantragen? Die ganze Kinder-Sache einfach sein lassen? Ich frage mich ernsthaft, was diese Aussage eigentlich immer bewirken soll. Und warum ist dies scheinbar so wichtig für die Menschen, dass sie es immer und immer wieder aussprechen müssen? Ich finde, jeder soll seine eigenen Wünsche und Vorstellungen haben und selbst seine Erfahrungen sammeln dürfen. Niemandem mit kleinen Kindern hilft es, sich schon jetzt Horrorbilder von Zeiten auszumalen, die erst in einem Jahrzehnt auf einen einstürmen werden. Und niemandem hilft es doch auch eigentlich, diese Worte ausgesprochen zu haben.

Ich kämpfe für das Recht, mich JETZT um fiebernde Kleinkinder sorgen und mich über freche Vierjährige aufregen zu dürfen - und nicht alles locker nehmen zu müssen, nur weil das, was ich JETZT anstrengend finde, vielleicht in ein paar Jahren Pillepalle gewesen sein könnte!
Also hört auf mit eurem "Wart es nur ab", tauscht es einfach gegen "Wenn was ist, frag mich gern" oder "Alles wird gut, so schlimm ist es nicht" aus - und denkt daran, wie es euch damit gegangen ist, als ihr diese Worte hören musstet. Und dann nehmt ihr sie und packt sie in die Kiste, in der auch schon "Jetzt fängt der Ernst des Lebens an" steckt und schließt sie einfach ab. Ich und viele andere Mütter und Väter werden es euch von Herzen danken.

Montag, 3. Februar 2014

Still(l)eben

Neben Impfungen, diveresen Schwangerschaftsthemen oder Genderdiskussionen gibt es noch ein großes Thema, das die mütterlichen Gemüter bisweilen stark erhitzt: Das Stillen. In Mütterforen und Gruppen wird darüber gestritten, gehetzt, es wird mit Fingern aufeinander gezeigt - und wie immer hat jede einzelne Mutter die alleinige und beste Meinung dazu. Ich möchte euch mal an meinen Stillerfahrungen teilhaben lassen. Wenn ihr mögt.

Um es vorwegzunehmen: Ich stillte beide Kinder jeweils nur maximal zwei Wochen. Danach gab es sowohl für die Maus als auch für das Mäuschen Pre Milch aus dem Fläschchen. Doch wie kam es dazu?

Als die Maus gerade geschlüpft war und wir noch erschöpft und verschwitzt im Kreisssaal entspannten, fingen die Probleme eigentlich schon an. Das winzige Baby, das laut Arzt "leicht dehydriert" war, wollte nicht recht andocken. Es fand die Brust, spielte etwas damit, aber so richtig Lust aufs Trinken hatte es nicht. Und damit begann mein Horror auch schon. Ich, total ohne Ahnung von nichts, zusammen mit einem trinkschwachen Baby in einer "stillfreundlichen" Klinik. Ich fühlte mich schrecklich. Die Belegschaft auf Station brachte mich um den Verstand. Ich legte an, es klappte nicht. Ich legte wieder und wieder an - und statt wirklicher Hilfe der Hebammen bekam ich nur Sätze wie "So werden wir Sie sicher nicht entlassen!" oder "Ich habe Sie noch kein einziges Mal stillen sehen, so wird das nichts!" zu hören. Das Baby schlief viel, zu viel, ich ließ es schlafen, statt es zu wecken. Dachte, wenn es Hunger hat, wird es schon selbst aufwachen. Dafür bekam ich Ärger. Ich lief zwei Nächte lang mit einem brüllenden Neugeborenen die Gänge der Klinik auf und ab, die Hebammen hetzten vorbei und niemand half uns. Ich saß stundenlang im Stillraum, legte immer wieder an und nichts klappte. Mit taten schon nach kurzer Zeit die Brustwarzen so weh, dass ich nur heulen konnte. Ich wollte einfach nur raus da.

Als ich dann zu Hause war und meine Hebamme mich betreute, beruhigte ich mich etwas. Zusammen versuchten wir alles, was möglich war. Verschiedene Anlegevarianten und Lagewechsel, ich bekam Mittelchen und Dingelchen für meine wunden Brustwarzen und zur Milchanregung - und als der Milcheinschuss da war, dachte ich, JETZT klappt es. Ich stillte permanent. Stunden am Stück. Die Maus saugte nicht richtig, nahm die Brustwarze nicht richtig in den Mund. Ich blutete, weinte - und bekam mit der Zeit regelrechte Angstzustände vor dem Moment, in dem das Baby aufwachen würde. Und es wachte auf, oft. Und es weinte. Fast nur. Da saß ich also, mit blutenden Brustwarzen vom Dauerstillen und einem Schreibaby. Mir ging es richtig, richtig schlecht. Ich bekam Depressionen und wollte gar nichts mehr. Dann stellten wir dank meiner Hebamme fest, dass nach einer Stunde des Stillens aus beiden Seiten nicht mal die Hälfte der Menge Milch kam, wie eine Seite hätte leisten müssen zu diesem Zeitpunkt. Und das war der Moment, an dem wir beschlossen, die Flasche zu geben. Und das erste Mal trank die Maus. Sie leerte ein ganzes Fläschchen (mit der für sie passenden Menge natürlich) und dann schlief sie 8 Stunden am Stück. Und sie weinte nicht mehr. Da traf mich die schreckliche Erkenntnis, die mir heute noch Tränen in die Augen treibt: Mein Kind hatte tagelang vor Hunger geweint. Ich hatte kein Schreikind, ich hatte ein kleines, hilfloses Baby hungern lassen. Und warum? Weil alles so aussah, als hätte ich genug Milch. Aber dem war nicht so.

Bevor das Mäuschen zur Welt kam, informierte ich mich eingehend über das Thema Stillen. Ich wollte es diesmal richtig machen, wollte alles versuchen, dass es klappt. Ich las Bücher, redete viel mit meiner Hebamme darüber, die mir dieses Mal einen schöneren Start verschaffen wollte. Ich war mir sicher, dass es diesmal klappen würde. Doch als das Mäuschen dann auf der Welt war - ein kräftiges, kleines Mädchen, das schon im Kreisssaal gierig trank - ging der Spuk von vorne los. Ich stillte stundenlang, die Brustwarzen bluteten wieder, ich weinte und hatte Schmerzen. Der Rekord lag bei vier Stunden am Stück. Ich saß im Bett bei 40°C Außentemperatur, an meiner Brust das Mäuschen und neben mir die Maus, mit der ich mir einen Zeichentrickfilm ansah. Und ich wechselte das Mäuschen vier lange Stunden lang von einer Brust zur anderen. Mir war schon alles egal geworden, ich spürte schon keine Schmerzen mehr, ich wollte nur, dass dieses Kind aufhörte zu heulen! Meine Hebamme musste zu diesem Zeitpunkt leider weg und ich bekam eine Urlaubsvertretung, die auf ihre Art und Weise versuchte zu retten, was ihrer Meinung nach noch zu retten sei. Und als wir alles versucht hatten, blieb mir nur noch die Wahl zwischen medikamentösen Versuchen - oder dem Fläschchen. Und ich wählte das Fläschen. Und die Hebamme war nicht begeistert. Aber mir war es egal. Und wieder trank das Kind sich satt. Und wieder wurde mir klar, dass ich ein hungriges Baby gehabt hatte. War ich denn blöd? Hatten wir alle Tomaten auf den Augen gehabt? Warum war mir das zum zweiten Mal passiert?

Und ich kann euch sagen, warum ich das Offensichtliche zum zweiten Mal nicht gesehen hatte: Weil man zum Stillen gezwungen wird. Und ja, ihr könnt jetzt alle auf mir herumhacken und mit den Köpfen schütteln. Es ist mir mittlerweile egal geworden. Mit der Maus musste ich mich noch ständig rechtfertigen in dieser Ökostadt, in der nichts anderes gilt als Tragetuch und Dauer- und Langzeitstillen. Niemanden interessierte es wirklich, warum mein Kind das Fläschchen bekam. Alle waren nur entsetzt, DASS es so war. Das war der Grund, warum ich auch beim zweiten Mal so krampfhaft (vielleicht ZU krampfhaft) versuchte, es zu schaffen - ohne Rücksicht auf Verluste.

Aber JETZT kann ich nur sagen: Es geht verdammt nochmal niemanden etwas an. Ich hasste das Stillen. Es tat weh, es machte mir Angst und es machte mich und meine Kinder unglücklich. Ich saß da, mit einer Abpumpmaschine auf beiden Brüsten und fühlte mich erniedrigt. Ich lief herum mit wunden Brustwarzen und fragte mich, was ich falsch gemacht hatte, wie ich so eine schlechte Mutter sein konnte, die es nicht einmal schaffte, ihre Kinder zu ernähren. Aber HEUTE ärgert mich das alles dermaßen. Ja, ich hasste das Stillen. Ich hasste den Gedanken daran, rund um die Uhr abrufbar sein zu müssen. Ich hasste diese Abhängigkeit. Ich hasste diesen Druck. Ich hasste es, in der Öffentlichkeit Stillmöglichkeiten finden zu müssen, ich hasste die Stilleilagen, die Flecken auf den Shirts, die Still-BHs. Ich hasste das alles.
Vielleicht hatte ich wirklich nicht genug Milch. Vielleicht hat auch mein Unterbewusstsein diesen Hass gespürt und daher die Milchproduktion eingestellt. Vielleicht war ich selbst daran Schuld gewesen.
Ich werde mir nur nie mehr von jemandem erzählen lassen, dass ich nicht genug probiert hätte, dass ich meinen Kindern das Beste vorenthalten hätte, was die Natur zu bieten hat oder ich eine schlechte Mutter war/bin, weil ich diese ganze Stillerei nicht ertragen konnte und wollte.
Ich hatte nach jeder Geburt ganz schlimme Wochen mit vielen Tränen, Schmerzen und Selbstvorwürfen. Ich hatte Angst vor dem Moment, in dem mein eigenes Baby aufwachen würde. Mir wurde zweimal ein Start ins Leben mit meinem Baby verwehrt, wie ihn andere Mütter haben - und ich finde dieses ganze Von-Oben-Herab-Geheuchel einfach nur zum Kotzen.

An alle seienden und werdenden Mamas da draußen: Stillen ist wichtig und toll und wahrscheinlich das Beste, was ihr euren Babys bieten könnt - aber: Ihr seid auch noch da. Macht euch nicht verrückt, lasst euch nicht vom Stillwahnsinn krank machen. Wenn es klappt, ist es toll. Wenn nicht, dann nicht. Findet euren eigenen Weg mit euren eigenen Babys und lasst euch nicht zu Dingen zwingen, die sich für euch falsch anfühlen. Denn sicher ist Muttermilch gut und wichtig für ein Baby, aber nicht um jeden Preis. Ein Baby braucht zuallererst eine Mama, der es gut geht und die sich um es kümmern kann. Und wer euch dann egoistisch oder nicht belastungsfähig oder gar eine schlechte Mutter nennt, der sollte euch einfach nur da vorbeigehen, wo die Sonne niemals hinscheint...

Samstag, 1. Februar 2014

Blogparade: Zerstören Kinder unsere Freundschaft?

Die liebe Herzmutter Janina, die auch schon Gast hier bei mir war, startete vor ein paar Wochen diese Blog-Parade, an der ich noch unbedingt teilnehmen wollte, weil ich dieses Thema spannend und wichtig finde.

Zerstören Kinder unsere Freundschaft? Mit diesen ziemlich harten Worten habe ich über dieses Thema eigentlich noch gar nicht nachgedacht. Bisher war meine Meinung dazu nur, dass Kinder Freundschaften auf jeden Fall verändern, weil einfach von heute auf morgen Prioritäten verschoben werden. In den Schwangerschaften habe ich diese Verschiebung jedoch eigentlich nicht verspürt. Meine kinderlosen Freundinnen fanden auf jeden Fall meine erste Schwangerschaft alle sehr spannend, nahmen daran Anteil, fragten viel, gingen mit shoppen und machten sich mit mir Gedanken, was sich wohl alles ändern würde in MEINEM Leben. Also kann ich nicht behaupten, dass die Veränderung schon in der Schwangerschaft beginnt und das empfand ich auch nicht so, als ich selbst noch kinderlos war und Freundinnen oder jüngere Verwandte vor mir schwanger waren. Ich selbst liebte es auch, die Bäuche wachsen und die Kleiderschränke voller werden zu sehen mit süßen Babysachen und Spielzeugen. Die Frauen veränderten sich für mich nicht wirklich - und ich glaube, ich veränderte mich ebensowenig für meine Freundinnen. Natürlich muss man zu der Sorte Schwangeren gehören, die neben der Schwangerschaft auch noch andere Gesprächsthemen haben, sonst wird es wahrscheinlich wirklich schon vorher anstrengend und einseitig.
Was mir bei all dem auch noch half, war wohl die Tatsache, dass ich noch nie der Partylöwe oder Discotiger war, der trinken und tanzend die Nacht zum Tag machte. Ich konnte all das, was ich VOR der Schwangerschaft mit Freunden unternahm, auch IN der Schwangerschaft machen.

Als das Baby dann auf der Welt und in unserem Leben war, änderte sich einiges. Aber ich kann auch hier nicht sagen, dass es unbedingt negativ geschah. Sicher ist es so, dass kinderlosen Freunden oft das Verständnis für ganz normale Tatsachen fehlt. Oft staunte ich mit großen Augen über so viel Unverständnis und fehlende Fähigkeiten, sich in Situationen hineinzuversetzen. Vor allem betraf dieses Unverständnis Tatsachen wie Schlafgewohnheiten und Tagesabläufe von und mit Kindern. Das war und ist wohl das, was unsere kinderlosen Freunde am wenigsten nachvollziehen konnten. Mit Kindern gehen eben nicht mehr alle Dinge zu jeder Zeit und spontan. Zumindest nicht bei uns, die wir sehr strukturiert und durchgeplant und unsere Kinder an genaue Zeitpläne gewöhnt sind. Natürlich ändert sich auch die Besucher-Situation. Ich selbst hasste und hasse es, mit sehr kleinen Kindern im Alter des Mäuschens zu kinderlosen Freunden nach Hause zu kommen, wo nichts kindersicher ist. Es ist unentspannt, nervig, gefährlich, doof - und treibt mir nur Schweißperlen auf die Stirn, während mein kinderloses und entspanntes Gegenüber denkt, dass ich scheinbar einen an der Klatsche habe, weil ich ständig einem einjährigen Dreikäsehoch hinterherhechten muss. So ist das für mich. So ist das für meine Freunde. Aber das sind alles Dinge, die ich verstehen kann. Und für mich sind das vor allem alles Dinge, die eine echte Freundschaft nicht vor unlösbare Probleme stellen.

Wichtig ist einfach, dass man sich selbst auf jeden Fall seine Selbstreflexion bewahrt und diese auch oft und gerne einsetzt. Und dass man zu sich und seinem kinderlosen Umfeld schlichtweg ehrlich ist. Man kann über alles reden und einfach ab und an mal auf den Punkt bringen, was einen stört und was man gerne geändert hätte. So besuchen uns unsere Freunde eben meistens hier, wo wir in Ruhe und entspannt quatschen und Käffchen trinken können, während Maus und Mäuschen in ihrem Zimmer spielen und ich nicht permanent teure Gitarren oder unbezahlbare Stereoanlagen vor ihnen in Sicherheit bringen muss. Oder unsere Freunde sind eben daran gewöhnt, dass es den Mann und mich auf Abendveranstaltungen nicht mehr im Doppelpack gibt, sondern wir uns an solchen Ereignissen abwechseln müssen, weil einer von uns zu Hause den Babysitter spielen muss. So sind wir eben. Und ich glaube behaupten zu können, dass ich nicht zu der Sorte Mutter gehöre, die in ihrer Freizeit mit Freunden permanent über die Brut und deren Stuhl-, Schlaf- oder Essgewohnheiten sprechen muss. Im Gegenteil freue ich mich ja darüber, wenn ich mal über andere Dinge reden kann und nehme diese Chancen auch sehr gerne wahr.

Also, um ein kleines Fazit zum Thema dieser Blogparade ziehen zu können: Ich muss euch enttäuschen. Ich finde nicht, dass Kinder Freundschaften zerstören. Lockere Bekanntschaften, die nur auf Freizeit und Party gründeten, vielleicht. Aber Freundschaften ganz sicher nicht. Nicht in meiner Welt. Sicher, sie verändern sich, man sieht sich weniger oft, muss andere Nischen für Unternehmungen und Aktionen suchen und finden - aber bisher machten das all unsere Freunde gerne mit. Und wir auch. All das ist nur eine Frage der Toleranz, Organisation, Ehrlichkeit - und Treue. Denn Kinder sind ja kleine, neue Menschen, die eben zu uns gehören und keine Störenfriede und Eindringlinge in Beziehungen zwischen Menschen, die sich wirklich mögen. Und ich freue mich, mit diesem Text festellen zu können, dass wir uns wohl schon lange vor unseren Kindern die richtigen Herzensmenschen ausgesucht haben, die diese Meinung mit uns teilen.