Dienstag, 31. Dezember 2013

Nur kurz...

... wollte ich an dieser Stelle mal sagen, wie viel Spaß mir die letzten Monate mit euch gemacht haben. Ich habe im Sommer mit diesem Blog angefangen und durfte seitdem so viele tolle Menschen kennenlernen, andere Mütter, Väter, Blogger und Bloggerinnen. Als ich mit dieser Art des Schreibens anfing, war ich nicht sicher, ob das das Richtige für mich sein würde. Aber ich wurde eines Besseren belehrt.

Ich möchte jetzt hier auch keinen Jahresrückblick verfassen, denn die letzten Monate habt ihr in Farbe und bunt miterleben dürfen und alles andere ist auch nicht wirklich interessant... Ich möchte euch einfach nur DANKE sagen und euch ein tolles 2014 wünschen! Bleibt alle so, wie ihr seid, lasst euch nicht verbiegen oder einreden, ihr würdet irgendetwas falsch machen - und nehmt euch nicht zu viele gute Vorsätze fürs neue Jahr vor, das frustriert nur ;)

Danke fürs zusammen lachen, lesen, diskutieren, kennenlernen.
Eure Grummelkatja. 


Montag, 30. Dezember 2013

Bücherblogstöckchen

Gestern traf mich ein Blockstöckchen. Hm? Dachte ich auch. Die liebe Janina von Herzmutter warf es mir zu - und nachdem ich gelesen hatte, worum es dort genau geht und dass es nichts mit Hunden und vollgesabbertem Splitterholz zu tun hat, freute ich mich auch sehr darüber! Schön am Stöckchen ist, dass es nicht so "stressig" wie Tagging daher kommt, denn auch wenn ich mich immer freue, wenn jemand mich taggt, finde ich kaum die Zeit, so viele Fragen zu beantworten, mir neue auszudenken UND dann auch noch so viele andere Blogs zu finden, die ich taggen könnte (und es noch nicht getan habe).

Dieses Stöckchen hier ist anders. Man übernimmt einfach die Fragen, beantwortet sie und wirft das Stöckchen dann flugs dem nächsten lieben Blogger an den virtuellen Kopf! Super, oder? Und das Tollste an all dem ist: ES GEHT UM BÜCHER!
Da kann ich das Stöckchen gar nicht einfach liegen lassen oder ignorieren! Ich liebe Bücher, ich BIN Bücher und ohne Bücher wäre das Leben sinnlos. Dann mal los - und falls ihr noch nicht weggeklickt habt, weil euch das Spiel nicht interessiert, kommen jetzt hier meine Antworten!

Welches Buch liest du momentan?
Als ich las, was die liebe Herzmutter so liest, musste ich schmunzeln - und speicherte mir direkt mal ihr aktuelles Buch. Denn ich bin zwar eher HorrorFILM-Fan, aber für solch kranke Literatur bin ich auch zu haben! Und nachdem ich durch mein Literaturstudium die deutsche und allgemeine Literatur auf und ab gelesen habe, genehmige ich mir auch ab und an gerne was "nicht so Anspruchsvolles" (auch wenn ich da irgendwie immer ein schlechtes Gewissen bei habe). Gerade lese ich den ersten Band von "Das Lied von Eis und Feuer"  von George R. R. Martin.

Warum liest du das Buch? Was magst du daran?
Ehrlich gesagt überbrücke ich damit die Wartezeit auf die nächste Staffel von "Game of Thrones". Peinlich, erst vor kurzem kapiert zu haben, dass "Das Lied von Eis und Feuer", von dem ich schon so oft hörte, die Buchreihe ist, aus denen die Serie überhaupt entstand. Also dachte ich jetzt, dass ich die doch auch mal lesen sollte. Und ich muss sagen, ich bin begeistert und will es gar nicht mehr aus der Hand legen!

Wurde dir als Kind vorgelesen? Kannst du dich an eine der Geschichten erinnern?
Ja, mir wurde als Kind sehr viel vorgelesen. Von allen eigentlich. Oma, Opa, Mama, Papa... Am meisten erinnere ich mich noch an die Gedanken und Gefühle zu "Peterchens Mondfahrt" von Gerdt von Bassewitz, das mir meine Oma oft vorlas. Ich liebte die Story um Peterchen, Anneliese und Herrn Sumseman - nur vor dem Mann im Mond hatte ich eine Heidenangst! Generell waren mir Geschichten und Bücher schon sehr früh sehr wichtig. Ich las sehr früh selbst, schrieb schon früh kleine Geschichten und hörte immer Märchen und Hörspiele. Und ich hoffe und denke, dass meine Kinder das auch schon geerbt haben. Zumindest die Maus.

Gibt es einen Protagonisten oder eine Protagonistin, in den/die du mal regelrecht verliebt warst? 
Hier muss ich lachen. Ich neige nämlich tatsächlich sehr schnell dazu, mich in Protagonisten aus Büchern und Filmen zu "verknallen". Ich sage immer, hätte ich keinen Mann und Kinder, würden hier noch immer überall Poster an den Wänden hängen! Ich war schon oft in Buch-Protagonisten verliebt... Zuletzt wohl - ja, ich gebe es offen zu - in Edward Cullen. Und als ich dann (diesmal in der ordentlichen Reihenfolge) die Verfilmung sah, war ich unfassbar enttäuscht, da mein Kopf-Eddie um EINIGES attraktiver und toller war als dieser Robert Pattinson. (Merkt ihr, wie das Wörtchen "dieser" vor einem Promi-Namen einen gleich irgendwie um Jahre älter macht?)

In welchem Buch würdest du gerne leben wollen?
Im ersten Band von Tolkiens "Der Herr der Ringe". Auf jeden Fall. Ich würde es mir in Beutelsend so richtig gemütlich machen und jemand anderen nach Mordor laufen lassen.Wahlweise dann eben auch im "Kleinen Hobbit".

Ein Lieblingssatz aus einem Buch.
Lieblingssatz klingt jetzt nach etwas Schönem. Damit kann ich nicht dienen hier. Denn das Buch, welches mich in all den Jahres des Studiums an der Universität und der schon in der Grundschule entfachten Leseliebe am meisten berührte, ist definitiv "Ist das ein Mensch?" von Primo Levi. Und ein Satz daraus ist folgender:

Dies ist die Hölle. Heute, in unserer Zeit, muß die Hölle so beschaffen sein, ein großer, leerer Raum, und müde stehen wir darin, und ein Wasserhahn ist da, und man kann das Wasser nicht trinken, und uns erwartete gewiß Schreckliches, und es geschieht nichts und noch immer geschieht nichts.

Dieser Satz klingt so nach in meinem Kopf und beschreibt in wenigen klaren Worten das, was Unmenschlichkeit bedeutet.


So. Da bin ich dann auch am Ende angekommen. Hat Spaß gemacht - und auch, wenn ich das Stöckchen lieber an einem Tag bekommen hätte, an dem ich mit einem Kafka oder Mann hätte prahlen können, wollte ich das doch direkt angehen ;) Aber da war ja noch etwas zu tun! Ich muss das Stöckchen, das ich vor lauter Nachdenken etwas angenagt habe, noch weiterwerfen! Zu wem denn nur? Zu wem? Um es mit Tschechow zu sagen "Wenn wir's nur wüssten...". Ich hole mal, aus, ziele und werfe - und es trifft...

...Tanja von Kaleas Welt, die ich in der Mamablogwelt hier kennen- und gern haben lernte und von der ich sehr gerne wissen würde, welche Bücher ihr Leben bewegen! Fang!

 


Montag, 23. Dezember 2013

Von Läusen und Menschen

 Zugegeben, der Titel dieses Posts ist nicht eben kreativ und sicherlich nicht zum ersten Mal genutzt worden. Aber nach den letzten Wochen schwirren in meinem Hirn nicht mehr viele kreative Ideen herum, sondern eher nur noch blöde Wortspiele auf Laus oder Bronchitis, Selbstmitleid oder Nervenzusammenbrüchlein.
Und auch, wenn ich mir immer wie die einzige Mutter auf der Welt vorkomme, die dauerkranke Kinder zu Hause hat, weiß ich doch, es gibt Leidensgenossen da draußen. (Hier stelle man sich bitte eine coole Geste der Solidarität vor. Mit Händen und Fäusten oder so. Yeah.)

Morgen ist tatsächlich schon Weihnachten und ich habe so lange nicht gebloggt. Obwohl ich noch so viel mitteilen wollte, bevor "Mission Christkind" startet. Hätte ich auch können  - wäre da nicht dieser Zettel, der am Kindergarten klebt. Kennt ihr den? Der Zettel, auf dem tabellarisch scheinbar alle Krankheiten der Welt aufgelistet sind und daneben die Spalte, in der die Kindergartenleitung dann schön sachlich und pragmatisch Datum und Fallzahl der gerade modernen Krankheit notieren kann? Jeden Tag schaut Mutter auf den Zettel. Und nach einer Angina der Maus vor wenigen Wochen und kleineren Schnupfhustereien des Mäuschens hin und wieder blieb der Zettel auch immer leer. Bis dann eines Tages "Scharlach: 1 Fall" zu lesen war. Gut, ein Fall ist jetzt in einem so großen Kindergarten mit mehreren Gruppen nicht weiter tragisch, möchte man meinen. Leider kamen zwei Dinge hinzu, die mir trotzdem den Übelkeitskloß in die Magengegend trieben:

a) Ich habe dank "Nesthäkchen" panische Angst vor Scharlach - wohlwissend, dass das heute prima behandelt werden kann.
b) "Mamaaaa, der Felix hat Scharlach" - Ausrufe der Maus. Prächtig. Felix, mit dem die Maus so gerne spielt.

Selbst hier könnte man noch behaupten, die Grummelmama übertreibt mal wieder maßlos und ist viel zu sehr in ihrer hypochondrischen Welt gefangen. Nur wenn dann die Maus plötzlich hoch fiebert und Bauch- und Halsschmerzen bekommt, dann lachen alle nicht mehr. Kinderarzt --> sicher Streptokokken, anfängliches Scharlach. Super. Maus zu Hause.
Als dann die Maus wieder halbwegs fit und kindergartenreif war, fing das Mäuschen an mit komischem Husten. Und Schnupfen. Hat sie oft, wird nix sein. Denkste! Wenn das Mäuschen plötzlich hoch fiebert und schlapp und blass ist, dann... Lassen wir das. Kinderarzt --> starke Bronchitis. Super. Mäuschen zu Hause.
Und dann, nachdem gefühlte Monate nicht mehr alle Kinder gleichzeitig aus dem Haus waren, juckte Mausens Kopf. Abends guckte ich noch und dachte, hat man manchmal, wird nix sein. Als sie morgens dann immer noch kratzte und scherrte, guckte ich - ohne Kontaktlinsen und im Halbdunkel - auf ihrem Kopf und fand ihn. Den Anführer der Läuse. Nennen wir ihn Oskar, das klingt niedlicher. Oskar versuchte zu fliehen, aber er entkam mir nicht, doch seine Hinrichtung ersparte der Maus und der ganzen Grummelfamilie nicht die Strapazen, die mit seinem Fund einhergingen. Kindergarten informieren, dass die Grummels verlaust sind (Eintrag auf den Zettel des Grauens), ab zur Apotheke und Mauseköpfe behandeln. Wäsche waschen, Stofftiere einfrieren, Betten abziehen, Bürsten, Mützen und Haarspangen schockfrosten... Wer es schon mit Oskars großer Familie zu tun hatte, der weiß, wovon ich spreche. Glücklicherweise sind wir heute wissenschaftlich informiert und wissen, dass Oskar nur 24 Stunden außer Haus (sprich: Kopf) leben kann und dann zu seinen zahlreichen Ahnen reitet. Das heißt, man muss das Waschen-Einfrieren-Spiel nicht endlos wiederholen. Nun, nach ein paar Tagen ölen und kämmen hoffen wir alles überstanden zu haben. In ein paar Tagen wird die Kopf-Gedöns-Sache wiederholt und dann war es das.

Nun, da sitze ich. Und schreibe und schüttele den Kopf und denke, wie weihnachtlich und besinnlich doch alles ist. Mit Kindern. Und Läusen. Morgen ist also wie gesagt tatsächlich schon Weihnachten und gestern fing die Maus schon wieder mit Husten an. Reizhusten der reizendsten Sorte. Und das Mäuschen? Röchelt noch rum. Dass wir morgen dennoch frohen Mutes in Richtung Heimat aufbrechen, um das Fest der Familie und Liebe (uiuiuiui) mit unseren Eltern zu feiern, ist alleine dem Mann zu verdanken. Hierzulande nennt man ihn auch "Der mit den Nissen kämpft" oder "Beruhiginator". Ohne ihn wären wir Grummelmädels ganz schön aufgeschmissen. Bronchitis, Scharlach, Läuse - und zwischendrin eine panische Grummelmama und ihre Mäuse. Aber der Mann sagt, alles wird irgendwie gut – und so schlimm ist es doch auch nicht.

Ich wünsche euch allen wunderschöne Weihnachten - und all denen, die derzeit mit Krankheiten geschlagen sind, wünsche ich zusätzlich noch viel Kraft und Nerven und schnellste, weihnachtliche Besserung! Und immer dran denken: Schlimmer geht immer!

Montag, 9. Dezember 2013

Grummelgrinch

Gestern war also der zweite Advent. Advent, Advent, die Zeit, die rennt. Und ich wünschte, es wäre schon Januar und der ganze Weihnachtsspuk vorbei. Mit Ach und Krach habe ich es geschafft, den Adventskalender für die Maus zu basteln - die Ausführung für den Mäuschen-Kalender habe ich hingegen noch ein Jahr auf Eis gelegt. Mit Hängen und Würgen habe ich es geschafft, das kleine Tannenbäumchen vom Balkon ins Wohnzimmer zu stellen und mit der Maus ein paar Weihnachtsdinge daran zu klöppeln. Die Weihnachtsbeleuchtung am Fenster hängt noch von letztem Jahr. (Ich muss dazu sagen, dass ich zu faul war, sie abzuhängen, aber für den Frühling ein paar bunte Schmetterlinge daraufdekorierte habe. So, und jetzt schlagt mich.) Mit Ach und Weh habe ich auf die Sekunde genau den Adventskranz vom letzten Jahr aus dem Keller geholt, etwas abgestaubt und auf den Tisch gestellt, damit am ersten Advent denn auch pünktlich und total feierlich das erste Kerzchen brennen kann.

Die Vorweihnachtszeit. Zeit der Besinnlichkeit und Vorfreude, Feierlichkeit und Kerzenschein. Aber echt mal - ist das bei euch so? Traditionell ist die Vorweihnachtszeit die Zeit der grippalen Infekte, Mittelohrentzündungen und Panikeinkäufe. Und von allen Seiten wird man als Mutter unter Druck gesetzt. Die Werbung suggeriert mir permanent, ich hätte eigentlich schon ALLE Weihnachtsgeschenke kaufen müssen, schon Plätzchen gebacken haben und meine Wohnung schon vor Wochen in eine Happy-Weihnachts-Wonderland verwandeln sollen. Habe ich aber nicht. HABE ICH NICHT!

Als ich Kind war, war alles toll und spannend. Die Luft roch irgendwie ständig entweder nach Schnee, Zimtaroma oder Tannengrün. Draußen war es dunkel und magisch, in den Wohnungen meiner Eltern, Großeltern und Tanten und Onkels war alles geschmückt und gemütlich. Irgendwie war alles so, wie man es sich vorstellt. Ich liebte die Weihnachtsszeit.
Und als ich Erwachsen war freute ich mich schon darauf, meinen Kindern später einmal auch so eine tolle Zeit zu gestalten.

Worüber ich mir damals leider noch nicht im Klaren war, ist die Tatsache, dass ich Weihnachten gar nicht mehr leiden kann.Weihnachten und ich, wir stehen auf Kriegsfuß. Ich bin jedes Jahr weniger in Stimmung für all das. Seit ich die Kinder habe und sie langsam größer werden, dauert es immer länger, bis ich mich damit abfinden kann, dass bald der 24.12. sein wird - und jedes Jahr scheint es so zu sein, dass die Monate von Weihnachten bis Weihnachten schneller vorbeirasen. Jetzt sitze ich hier am Computer, die Sonne scheint in die mit kleinen Schmierfingerchen übersäten Scheiben des Wohnzimmers, das Thermometer zeigt 11°C an und die Wohnung sieht irgendwie nach allem aus, aber nicht nach Weihnachten. Es könnte auch April sein. Oder September. Ich habe es nicht einmal geschafft, meine Sommerschuhe gegen Winterschuhe zu tauschen auf dem Schuhregal vor der Haustür. Ein weiteres Anzeichen für die vorweihnachtliche und winterliche Grummelmamaverdrängung. Und doch... Und doch hängt mir jeden Tag das schlechte Gewissen im Nacken. Und beisst mich, kratzt mich und flüstert mir Dinge ins Ohr.
"Was bist du nur für eine Mutter?"
"Hättest du dir DAS für deine Kinder gewünscht damals?"
"Backe, schmücke, kaufe!"
"Last Christmas, I gave you my heart..."
Und jeden Tag wird mir panischer und übler zumute, die Blicke auf die Weihnachtsgeschenke-Liste, die noch überhaupt keine grünen Häkchen hat, werden hektischer - und das Gefühl, irgendwie auf ganzer Linie zu versagen, größer und mächtiger.

Mein großes Glück ist nur immer, dass wir die eigentlichen Weihnachtsfeiertage nicht bei uns zu Hause, sondern bei unseren Eltern verbringen und dass wenigstens dort alles irgendwie wie damals zu sein scheint. Wobei ich sagen muss, dass mir erst nach meinem Auszug aus dem elterlichen Nest aufgefallen ist, welche   unfassbare Hektik am 24.12. Besitz von meiner Mutter ergeift. Schnibbeln, vorbereiten, vorkochen, planen, Einkäufe sortieren, gutes Geschirr raussuchen, Silber putzen - und alles begleitet von leisen Flüchen wie "Bin ich froh, wenn das vorbei ist!". Sollte ich das etwa nicht gestohlen haben? Sollte meine Mutter, die mir Jahr für Jahr wunderschöne und fantastische Weihnachten bereitete, gar nicht die vorweihnachtszeitliebende Christmas-Liebhaberin gewesen sein, für die ich sie in meinem kindlichen Leichtsinn hielt? Ist es vielleicht tatsächlich gar nicht wichtig, wie es in MIR aussieht, sondern nur das, was bei den Kindern ankommt? Vielleicht. Hoffentlich. Kinder sind bekanntlich Meister im Ausblenden und Phantasieren. Ich bin fast sicher, sie schaffen es, sich selbst genau das herauszufiltern, was sie für diese Zeiten brauchen. Und alles andere spielt sich für sie irgendwie nur hinter den erwachsenen Kulissen ab.
Denn so sehr ich diese bazillen- und virengeschwängerte Grauwetterzeit auch verabscheue, es täte mir doch in der Seele weh, wenn meine Kinder schon jetzt zu kleinen Grinches heranwachsen würden und nicht das erleben dürften, was ich selbst so liebte.

Und wenn wir am 24.12. dann hoffentlich in strahlende Kinderaugen blicken und uns entspannt zurücklehnen dürfen, wird vielleicht sogar mir ein bisschen feierlich ums Herz. Und dann nehme ich mir - wie jedes Jahr - vor, nächstes Jahr ein bisschen mehr Stimmung zu verbreiten. Die feierliche Stimmung meine ich. Memo an mich...

Freitag, 6. Dezember 2013

Schwesternpost

Heute wollte ich aus gegebenem Anlass mal etwas ganz anderes schreiben. Keinen Grummelpost und keine Beschwerden, keine Mamastudien oder Spielplatzdramen. Heute wollte ich mal etwas für die Maus verfassen, was ihr vielleicht hilft, das Mäuschen besser zu verstehen. Denn auch, wenn es nicht immer einfach mit einer kleinen Schwester ist, darf man einige Dinge nicht aus den Augen verlieren.
Und wenn die kleine Schwester oder der kleine Bruder einen mal wieder an den Haaren zieht, einem das Gemälde verkritzelt, die Bauklötze klaut oder die Playmobilfiguren durcheinander wirft, sollte man immer darüber nachdenken, WARUM sie das eigentlich tun, die kleinen Nervgeschwister.


Meine liebe große Schwester,

weißt du eigentlich, wie toll ich dich finde? Alles, was du machst, ist einfach so spannend und schön. Wenn du an dem kleinen Tisch im Kinderzimmer sitzt und malst, bewundere ich immer deine tollen Bilder und möchte gerne auch etwas dazu beitragen, weil Mama sich über deine Kunstwerke immer so freut. Aber wenn ich mir einen deiner Stifte schnappe und auch damit auf dein Bild male, wirst du immer böse und nimmst mir alles weg. Das verstehe ich gar nicht. 

Oder deine tollen, langen Haare, die dir fast bis zum Po gehen. Sie sind so wunderschön und ich möchte sie immer anfassen und streicheln oder diese kleinen Haarspängchen hineinstecken, die du immer benutzt. Aber wenn ich deine Haare kämmen oder anfassen will, wie Mama es immer macht, dann schreist du laut und schiebst mich zur Seite. Warum ist das nur so?

Wenn du auf dem rosa Teppich in unserem Kinderzimmer sitzt und mit diesen tollen, kleinen Figuren spielst, die ich so schön finde, dann will ich am liebsten mitten in die Kiste hüpfen und dir alle Männlein bringen, die du noch nicht aus der Schachtel genommen hast und ganz nah bei dir sein, weil du dir immer so tolle Geschichten damit ausdenkst. Aber wenn ich mit dir mitspielen möchte und mir das kleine Einhorn aussuche, guckst du immer ganz ärgerlich, rufst Mama und die räumt dann all die kleinen Figuren auf den hohen Tisch und ich kann nicht mehr mitmachen. Ihr wisst doch, dass ich da gar nicht rankomme.

Manchmal baust du auch mit den großen bunten Steinen tolle Häuser oder Türme! Das kannst du so gut, wie niemand sonst auf der Welt! Ich freue mich dann immer so sehr über diese bunten Bauwerke und will auch ein paar Steine haben und so toll bauen wie du. Aber leider scheinst du es nicht so gut zu finden, wenn ich ein paar von deinen Steinen nehme, um sie auf deine Häuser zu stecken. Ich bin zu schlecht dafür, oder?

Nachmittags sitzt du gerne am hohen Tisch und klebst Sternchen oder Blümchen auf bunte Papiere oder schneidest etwas aus. Du kannst so schöne Dinge mit deinen Händen und dem bunten Papier machen! Jetzt habe ich extra geübt, auf Papas Stuhl zu klettern, damit ich dir helfen kann - aber wenn ich endlich zu dir hochgestiegen bin, schimpfst du immer mit mir und schickst mich wieder weg, dabei würde ich so gerne von dir lernen, wie man all diese kleinen Blümchen und Sternchen auf die Blätter zaubern kann.

Und in deinem Bett, da liegen doch diese schönen Kuschel-Einhörner, die du so lieb hast. Du kuschelst und spielst immer mit ihnen und hast so viel Spaß dabei, dass ich auch gerne mitmachen und schmusen würde. Aber irgendwie ärgert es dich immer, wenn ich mir das kleinere der beiden Einhörner ausleihe, um genauso zu kuscheln und mit dir zu spielen. Dabei wäre es doch so schön, wenn du das große und ich das kleine Einhorn hätte und wir zusammen kuscheln könnten. 

Dann hast du noch diese wunderschönen Puppen. Die mit den tollen langen Haaren und den bunten Kleidern. Ich liebe es, dir zuzuschauen, wenn du es schaffst, dass die Puppen miteinander reden und sich bewegen. Ich würde mir das immer so gerne mal ganz aus der Nähe ansehen, damit ich verstehen kann, wie es funktioniert - aber du schickst mich immer weg oder kletterst mit den Puppen auf dein Hochbett, so dass ich gar nichts mehr sehen kann.

Letzte Woche hattest du dieses andere große Mädchen dabei, als du vom Kindergarten nach Hause kamst, weißt du noch? Ihr wart in unserem Kinderzimmer und habt gelacht und gesungen und getanzt und getobt. Und es klang nach so viel Spaß! Ich wollte soooo gerne mittanzen und mitlachen und ich habe mir so viel Mühe gegeben, euch zum Lachen zu bringen. Aber ihr habt mich immer zur Tür rausgeschoben und sie hinter mir zu gemacht. War ich nicht lustig genug?

Leider kann ich deine Sprache noch nicht wirklich gut. Dabei würde ich dir so gerne so viel sagen! Du bist so wunderschön und alles, was du machst, ist einfach toll. Ich weiß nicht, warum du die meiste Zeit nicht willst, dass ich mit dir Spaß habe und von dir lerne. Vielleicht mache ich etwas falsch? 
Ich  hoffe, ich bin ich eines Tages auch so groß wie du und kann all die wundervollen Dinge, die du jeden Tag machst. Ich will es so sehr. Deshalb habe ich mich schon so früh auf meine Beine gestellt. Nur, damit ich dir folgen und von dir lernen und mit dir spielen kann. Mama sagt, ich bin in allem viel früher dran. Das ist einfach, weil ich nichts von dem verpassen will, was du tust. Es tut mir leid, wenn ich dich irgendwie ärgere oder störe, das will ich doch gar nicht. Und die Momente, in denen wir zusammen auf dem Sofa kuscheln und du mir sagst, wie sehr du mich lieb hast, sind die schönsten Minuten des Tages für mich. 

Du weißt immer ganz genau, wo mein Stofftier und meine Schnuller sind, wenn ich weine. Du tröstest mich immer, wenn ich mir wehgetan habe oder traurig bin. Du weißt immer, wenn ich etwas trinken oder essen will. Und du bist immer da und singst mir etwas vor, wenn ich abends Angst habe, einzuschlafen. Du bist das beste große Mädchen auf der ganzen Welt und wenn ich groß bin, will ich ganz genau so sein wie du.

Deine kleine Schwester.

Montag, 2. Dezember 2013

Team Christkind!

Auch wenn ich es noch immer nicht ganz wahrhaben will: In etwa drei Wochen ist Weihnachten. Und was schon in den letzten beiden Jahren für Verwirrung sorgte, wird dieses Jahr wieder zur echten Herausforderung für den Mann und mich - und vor allem für die Maus. Mit ihren 4 1/2 Jahren merkt sie mittlerweile doch sehr deutlich, dass es eine gewisse Diskrepanz zwischen den Aussagen zum Thema "Wer bringt die Geschenke?" gibt. Diese Erwachsenen können sich nämlich alle nicht wirklich entscheiden!

Früher war alles einfacher, finde ich. Und auch wenn dieser Satz unfassbar abgedroschen und meistens totaler Unsinn ist, war doch meine einzige Verwirrung als Kind, dass das Christkind, welches unangefochten dasjenige war, das die Geschenke brachte, gar kein Mädchen-Engel mit Kleidchen und Flügeln war, sondern tatsächlich das Jesuskind sein sollte. Wobei diese Art von falscher Vorstellung auch gerne von Christkindel-Märkten unterstützt wird, auf deren Logos doch eindeutig weibliche Rauschgold-Christkinder prangen. Aber alles andere war eindeutig. Es war einfach. Christkind = Weihnachten. Osterhase = Ostern. Fertig. Sogar die Zeiten, in denen diese Feste gefeiert wurden, waren recht umrissen festgelegt. Eine Sache, die sich heute kaum noch durchsetzen lässt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Geschäfte und Medien, die das Chaos noch vergrößern. Ihr seid super!
Aber jetzt habe ich den Faden verloren. Ach ja, früher war alles einfacher, heute ist alles anders. Man kann geradezu von Lagern sprechen. Von Teambildungen, die einzig und alleine dazu ins Leben gerufen wurden, um die noch an Wunder glaubenden Kinder zu verwirren – und ihre armen, sowieso schon vorweihnachtsgestressten Eltern in Erklärungsnöte zu bringen.

Team Weihnachtsmann vs. Team Christkind

Ein Kampf der Medien, der Werbung, der Giganten. Ein Gefecht, das immer schwerer zu gewinnen wird für Team Christkind. Ich will an dieser Stelle gerne deutlich machen, dass ich nichts, aber auch gar nichts gegen den Weihnachtsmann habe. Er ist bestimmt ein echt netter Kerl! Entgegen vieler Annahmen hat ja auch nicht die Coca-Cola Company diese Figur erfunden, sie schaffte nur in den 1930er Jahren ein neues Outfit für den dicken Kerl. Der Weihnachtsmann per se existiert schon sehr lange weltweit und kommt in vielen Ländern, um den Kindern an Weihnachten eine Freude zu machen. Doch bei uns, zumindest in meinem Inner Circle, wird mit Weihnachten eben das Christkind in Verbindung gebracht. Jesus, der an Weihnachten zur Welt kam. Krippe, Maria, Josef, Esel, Gold, Weihrauch und Myrrhe - all sowas eben. Und genau das vermittelten wir der Maus auch von Anfang an. Doch seit sie in Kindergärten und Medienwelten unterwegs ist, trifft sie ständig auf diesen anderen Typen. Auf Santa Claus, Père Noël, Väterchen Frost. Und sie fragt sich, wer jetzt Recht hat. Und ob vielleicht  am Ende ALLES nur erfunden ist.
Besonders schlimm finde ich die heutige Wischi-Waschi-Kultur, in der dann auch noch der Nikolaus mit dem Weihnachtsmann in einen unmotivierten Topf geworfen wird und dieser üble Fauxpas fast niemandem mehr aufzufallen scheint. Der heilige Nikolaus in den Klamotten des Weihnachtsmannes im Outfit von Coca-Cola? Der in der gesamten Vorweihnachtszeit - die Ende August startet - sein geschenkliches Unwesen treibt und den Kindern was vermitteln will? Dass Weihnachten einfach dann ist, wenn man es sich selbst wünscht? Dass es vollkommen egal ist, welche Bräuche wann stattfanden, weil es nur zählt, dass irgendjemand irgendwann möglichst viele und möglichst teure Geschenke bringt?

Ich weiß nicht, wie ihr es mit all dem haltet, wer euren Kindern wann die Geschenke bringt. Ob man heute noch ausreichend vermitteln kann, dass sich Weihnachten nicht nur um Spielsachen und neue Klamotten dreht, sondern wirklich tiefere und wichtigere Werte festigen soll. Ich denke nur daran, wie ich damals von der ganzen Weihnachtszeit verzaubert wurde und für mich alles voller Wunder, Stimmung und Traditionen war. Nicht sehr religiös, nicht sehr streng, aber eben vollkommen unabhängig von mediengezeichneten Bildern und Meinungen. Nicht Rewe oder Tengelmann bestimmten, wann die Weihnachtszeit begann, sondern meine Eltern und der Kalender. Ich war nicht schon im Sommer davon überzeugt, dass nun Weihnachten sei, nur weil im Supermarkt die ersten Schokonikolausweihnachtsmänner aufgestellt wurden - weil meine Eltern bestimmen konnten, was ich glauben und mir vorstellen sollte und niemand sonst. Nur meine Familie konnte beschließen, wann ich meine kindliche Glaubenswelt verlassen sollte und wann nicht. Und genau das würde ich mir auch wünschen. Denn irgendwann geht all dieser Zauber verloren. Unaufhaltsam und immer früher. Zu viel kulturelles und kalendarisches Durcheinander führt nur zu Gleichgültigkeit. Und wen wundert es letztendlich, wenn Grummelmütter wie ich nie in Weihnachtsstimmung kommen, weil sie schon im September die Nase voll von Lebkuchen und Spekulatius neben den Grillsaucen haben und Kinder einfach nicht genug Ausdauer besitzen, sich statt ein paar Wochen schon monatelang auf Weihnachten freuen zu müssen?

Egal, zu welchem Team man letztendlich gehört, am Ende geht es doch nur um leuchtende Kinderaugen und die Verschleierung des ganzen Stresses, dem Eltern in der Zeit ausgesetzt sind. Weniger ist mehr. Finde ich.


Freitag, 29. November 2013

Meine Hebamme

Gerade haben wir - glücklicherweise - erleben dürfen, wie Zusammenhalt und viele Stimmen zu einer zu vereinen sogar die Politik zum Einlenken bringen kann. Es ging um den Hebammenberuf und seine fehlende politische Beachtung bei steigenden Versicherungsbeiträgen und sinkenden Einkommen. Wer möchte, kann hier nachlesen, worum genau es ging.
MIR geht es heute um eine ganz besondere Hebamme. Um meine. Und darum, wie wichtig ihr Beruf  für uns Schwangere und Mütter ist. Und ich freue mich besonders, meine Hebamme heute auf meinem Blog begrüßen und etwas ausquetschen zu dürfen.

Als ich damals mit der Maus schwanger war, war ich total unsicher und hatte eine Million Fragen. Jede Erstschwangere kennt das. Ist das normal? Darf ich das essen/trinken/nehmen? Ist das Zwicken ok? Eigentlich verunsichert einen alles. Symptome, die man nicht kennt - und dann deren Fehlen. Ich stand recht alleine mit meinen Fragen und Unsicherheiten. Im Geburtsvorbereitungskurs lernte ich dann die Hebamme kennen, die mich durch beide Schwangerschaften begleiten und mich nach den Mäuse-Entbindungen betreuen sollte. Claudia. Irgendwie mochten wir uns sofort. Ihre tolle Art, an Dinge heranzugehen, sich für einen einzusetzen und nie von meinem ständigen Gefrage genervt zu sein, ihr Humor, der einfach super zu meinem passte (was nicht immer einfach ist) und die Sicherheit, die sie mir vor und bei beiden Kindern vermittelte. Ich kann, ohne jetzt zu viel Süßholz raspeln zu wollen, sagen, dass ich ohne sie ganz schön blöd aus der Schwangerschafts- und Wochenbettwäsche geschaut hätte. Sie hatte es sicher nicht immer leicht mit mir ;) Doch auch nach beiden Schwangerschaften verstehen wir uns noch prima und halten Kontakt - vielleicht war ich doch gar nicht SO schlimm.

Um euch allen einen kleinen Einblick in die Arbeit von Hebammen zu gewähren und zu zeigen, was genau diesen Beruf eigentlich ausmacht, habe ich sie eingeladen, mir ein paar Fragen zu beantworten. Viel Spaß!


Grummelmama:Liebe Claudia, magst du für meine Leserinnen und Leser zu Anfang ein paar Fakten deinerseits verraten?
       
Claudia:Sehr gerne! Wo fange ich an? Es sind ziemlich genau auf den Tag 15 Jahre (5.12.), dass ich mein Hebammenexamen in der Tasche habe (sozusagen als Spätberufene, die nicht locker gelassen hat, weil sie wusste, dass es d e r Beruf für sie ist - danach habe ich erstmal selbst Erfahrungen als junge Mutter gesammelt, was sehr hilfreich war - denn dann konnte ich die Sorgen und Ängste der jungen Mütter auch viel besser einordnen und verstehen!
2 Jahre später habe ich dann langsam angefangen, das umzusetzen, zuerst nur freiberuflich und dann wieder als Klinikhebamme (Schwangere und Wöchnerinnen).
Inzwischen arbeite ich ungefähr zur Hälfte freiberuflich (Kurse und Wochenbettbetreuung) und als angestellte Hebamme in der UFK auf der Risikoschwangeren-Station.
Die Kombi ist für mich geradezu ideal, da ich zum einen in Bezug auf "High-Tech-Medizin" auf dem Laufenden bleibe und zum anderen das ganz "normale "Schwangersein und Mutter-Sein miterleben darf, mit allen Höhen und Tiefen.
Gleichzeitig ist es auch eine Erleichterung finanzieller, existentieller Natur, im Hinblick auf die aktuellen Probleme der rein freiberuflichen Hebammen, da ich natürlich über das Angestelltenverhältnis deutlich besser abgesichert bin und z.B. eine private Krankenversicherung wegfällt!

Grummelmama:Darf ich dir die Frage aller Fragen stellen? Warum bist du Hebamme geworden?

Claudia: Die Frage aller Fragen? Gar nicht so einfach zu beantworten... Mein erstes Geburtserlebnis hatte ich als Kind, als ich gesehen habe, wie ein Lamm zur Welt kommt - das hat mich unheimlich fasziniert, v.a. wie toll die Natur es eingerichtet hat, auch wie die Schafmama dann das Kind angenommen hat - damals wollte ich aber dann unbedingt Tierärztin werden ;)
Es ist ein wunderschöner Beruf, der sehr viel positive Energie beinhaltet, auch wenn es nicht immer einfach ist, aber meistens sehr beglückend...Ausserdem kann ich mein persönliches Interesse an Medizin und Psychologie damit "befriedigen".

Grummelmama:Hat sich der Beruf in den letzten Jahren für dich sehr verändert?

Claudia:  Der Beruf hat sich für mich persönlich in den letzten Jahren nicht wirklich verändert - ich erlebe insofern keine Einschränkungen in der Ausübung meiner Tätigkeiten, die ja auch ohne Geburtshilfe ist - ich denke hier liegt ein großer Unterschied!
Eher habe ich durch die Erfahrung mehr Sicherheit und Gelassenheit bekommen, also durchaus positive Veränderungen!

Grummelmama:Wie empfindest du das fehlende Augenmerk seitens der Politik in Bezug auf deinen Beruf und woran könnte das liegen?

Claudia:Ja die Politik - manchmal hat man das Gefühl, dass sie in vielen Dingen erst reagiert, wenn "das Kind schon in den Brunnen gefallen ist", anstatt präventiv "Schlimmeres" zu verhindern - das trifft für mich in dem Fall auch auf einen "gelungenen und gut unterstützten Start" in einen ganz neuen Lebensabschnitt, sowohl für das Kind als auch für die Mutter, zu!


Grummelmama:Wenn ich nicht die Grummelmama, sondern Kanzlerin Katja wäre, was würdest du dir von mir wünschen? 

Claudia:Von Kanzlerin Katja wünsche ich mir, dass diese Dinge noch mehr Beachtung, aber auch v.a. Umsetzung in Politik und Gesellschaft finden - gleichzeitig freue ich mich aber auch über das Engament der Bevölkerung, und v.a. der Frauen und Männer, die wissen und auch schätzen, wie wichtig eine gute Hebammenbetreuung vor, während und nach der Geburt ist - weiter so!!! 

 
Und am Ende noch ein paar Worte von mir an alle Zweitschwangeren, die der Meinung sind, sie bräuchten keinen weiteren Geburtsvorbereitungskurs oder kämen auch ohne nachbetreuende Hebamme klar:
Ich kann wirklich nur zu beidem raten. Ich habe den zweiten Kurs so sehr genossen, weil ich mal wieder Zeit nur für mich hatte UND es ein paar Stunden waren, die ich nur dem zweiten Bauchbewohner widmen konnte. Und man möge es glauben oder nicht, auch nach der zweiten Entbindung ist man noch kein Profi. Mir taten sich wieder unendliche Fragen und Unsicherheiten auf und man sollte auch das "nebenher" zu klärende Zeitchaos mit zwei Kindern nicht unterschätzen in den ersten Tagen. Daher sucht euch auf jeden Fall auch fürs zweite Kind eine Hebamme. Es lohnt sich wirklich. 

Aber nun genug der mahnenden Grummelworte. Und vielen herzlichen Dank an Claudia, das war ein tolles Interview! 


Mittwoch, 27. November 2013

Born to blog

Dass ich gerne schreibe, wissen ja alle. Dass ich blogge, sollte auch jeder mitbekommen haben, der sich auf meine kleine Seite hier verirrt hat. Doch bis auf die paar wenigen Leserinnen und Leser, die sich bisher in mein Impressum geklickt haben oder mich eben persönlich kennen, wissen nicht viele, wer ich eigentlich bin. Lange habe ich überlegt und gegrübelt, ob ich eines Tages hinter meinem Blognamen hervortkrabbeln und mich euch in ganzem Grummelglanz präsentieren soll.

Nun ist es also soweit. Ich packe eine wundervolle Gelegenheit beim Schopf und oute mich. Warum? Weil ich einfach etwas mit allen teilen möchte, über das ich mich gestern sehr, sehr gefreut habe. Und das geht eben nicht, ohne mein Pseudonym einen kurzen Moment zur Seite zu schieben und einen Blick auf die Frau HINTER der Grummelmama zuzulassen.

Vor einiger Zeit habe ich durch Zufall eine Seite bei Facebook mit dem einfach passenden Namen Bloggerherz entdeckt, auf der sich bloggende Menschen vereinen, um gemeinsam das zu tun, was sie lieben,  wofür ihr Herz schlägt. Das Bloggen. Über das Leben, über das WWW, über das Bloggen. Ich war direkt begeistert von dieser Art Zusammentreffen und fand die Idee einfach genial. Für mich war klar, da muss ich mich als Autorin bewerben. Und ich bekam auch sehr schnell ein Feedback, was ich schon gar nicht erwartete - und durfte einen Text verfassen und einreichen. Immer wieder schaute ich danach gespannt in meinen Email-Account. Und dann, ganz plötzlich, waren wir angenommen. Ich und mein Text.
Ich freute mich wirklich sehr, weil ich in meinem Leben zwar schon viele Texte verfasst und veröffentlicht habe, aber nie unter meinem Namen, da ich generell für Firmen und Webseiten Artikel oder Texte entwerfe, auf denen mein Namen letztendlich nicht mehr relevant ist. Das ist auf der einen Seite ok, weil ich damit eben Geld verdiene, auf der anderen Seite auch irgendwie traurig, denn auch wenn man über profane Dinge wie Reisebüros, Medizin oder Kinderzimmerzubehör schreibt, steckt doch immer ein bisschen eigenes Herz im Text. DIESER Text, denn ich extra nur für die Webseite vom Bloggerherz verfasste, in dem ich einfach MICH beschrieb, wurde veröffentlicht. Unter meinem Namen. Und jetzt bin ich Autorin der Seite zusammen mit anderen tollen Bloggern, die alle sowohl ihren eigenen Blog betreuen, als auch immer wieder spannende Artikel auf Bloggerherz.de verfassen.

Warum ich euch das jetzt alles erzähle? Weil ich mich wirklich freue, einen Schritt MIT diesem Blog AUS diesem Blog getan zu haben, ihn bekannter machen zu dürfen und gleichzeitig die Möglichkeit habe, alleine und gemeinsam mit anderen Bloggern über Dinge zu schreiben, die mich bewegen, interessieren und die ich der Bloggerwelt mitteilen möchte. Denn auch wenn ich erst seit diesem Sommer blogge, bin ich doch in dieser Welt angekommen. Born to write. Born to blog.

Jetzt ist es also soweit. Ich präsentiere, heute ganz ungrummelig und voller Freude - meinen Text unter meinem Namen. Jetzt wisst ihr, wer ich bin. Seltsam. Aber so soll es sein.