Früher war alles besser. Sagt man. Bei manchen Dingen stimmen diese abgenutzten
Worte sogar. Zum Beispiel bei der Hausarbeit. "Die spinnt doch, die
Grummelmama!" denken jetzt die Nicht- oder NochNicht-Mamas und Papas unter
euch. Die anderen nicken jetzt sicher seufzend und wissend.
Ich denke, wir alle sind uns einig, dass Hausarbeit per se jetzt nicht DAS
Unterhaltungsprogramm ist, mit dem man gerne langweilige Stunden oder freie
Tage füllt. Es muss eben getan werden, egal wie und wann. In meiner Prämamazeit
hasste ich es, zu saugen, zu wischen, aufzuräumen, Geschirrspüler zu be- und
entfüllen oder das Bad zu putzen. Eigentlich konnte ich mir nichts Schlimmeres
vorstellen als das. Und jetzt? Jetzt ist es Entspannung pur? Gar nicht mehr so
schlimm? Eine willkommene Abwechslung? Ja - WENN Maus und Mäuschen (M&M)
aus dem Haus sind. Warum das so ist?
Hier nur kurz eine Gegenüberstellung von prä und post M&M
Arbeitsschritten am Beispiel "Staubsaugen" (So oder ähnlich
übertragbar auf alle Hausarbeiten):
*Staubsaugen prä M&M: Teppiche ausschütteln und hochlegen, Dinge
vom Boden wegräumen, Stecker in die Steckdose, Zimmer für Zimmer staubsaugen.
Fertigstellung nach etwa 20 Minuten.
**Staubsaugen post M&M: Das Mäuschen davon überzeugen, dass
gerade JETZT auf Teppichen sitzen eher schlecht ist, Teppiche ausschütteln und
hochlegen. Hinter dem Mäuschen her rennen, das sich den nicht hoch genug
gelegten Teppich wieder gemopst hat. Teppich höher hochlegen. Eine Million
Dinge vom Boden wegräumen (Papa Schlumpf, Playmo-Feen, Holzkühe, diverse
Winzdinge, Bälle, Schnuller, Haarspangen, viel Glitzerzeug in verschiedenen
Varianten). Der Maus klarmachen, dass man all das NICHT wegwerfen möchte,
währenddessen das Mäuschen wieder ein paar aufgesammelte Dinge auf dem Boden
verteilt. Erneut wegräumen. Stecker in die Steckdose. Stecker wieder in die
Steckdose. Stecker ein drittes Mal in die Steckdose. Das Mäuschen aus dem
Zimmer werfen, weil es immer wieder den Stecker aus der Steckdose zieht. Mit
dem Versuch beginnen, das erste Zimmer zu saugen. Das Mäuschen davon
überzeugen, dass auf dem Staubsauger reiten jetzt total unpraktisch und zudem
nicht ungefährlich ist. Merken, dass 15 Monate alte Mäuse weder diskussionsfähig
noch offen für gute Argumente sind. Überzeugungen scheitern, weitersaugen MIT
dem reitenden Mäuschen. Stopp alle paar Minuten, um das weinende, weil
runtergefallene Mäuschen zu trösten. Die Maus überzeugen, dass der Luftballon
zwar dufte im Luftstrom des Staubsaugers fliegt, aber der Arbeit an sich eher
kontraproduktiv im Weg steht. Merken, dass vierjährige Mäuse weder
diskussionsfähig noch offen für gute Argumente sind. Überzeugungen scheitern,
weitersaugen MIT dem Luftballon im Luftstrom und um den Sauger hüpfenden Mäusen.
Beim Wechseln in ein anderes Zimmer feststellen, dass die Maus doch wieder die
Playmobil-Feen auf dem Boden verteilt hat. Vielleicht aus Trotz, weil immer nur
das Mäuschen auf dem Staubsauger reiten "darf". Wieder Dinge
aufräumen, während das Mäuschen wieder den Stecker aus der Wand zieht. Je nach
Zimmeranzahl wiederholt sich dieses Szenario dann noch 3-4 Mal. Fertigstellung?
Gefühlt: Nie! Schweißausbruchanzahl: 100!
(Noch) nicht Mütter und Väter finden das wahrscheinlich jetzt alles sehr
spaßig. Verständlich. Aber wenn man sich zu all dem noch die Tatsache vor Augen
hält, dass dieses Prozedere ja auch noch viel öfter durchgeführt werden muss,
je mehr Kinder man hat, dann wird schnell die volle Tragweite der Umstände
klar:
Kinder bedeuten mehr Krümel, Kleinkram auf dem Boden, Papierschnipsel,
Glitzerkram (zumindest bei Mädchen), Konfetti (wo auch immer her), Rosinen,
vertrocknete Gummibärchen, Dreck aller Art vom Spaziergang mitgebracht. Mehr
Kinder bedeuten noch mehr Krümel, noch mehr Kleinkram, Schnipsel, Glitzerkram,
mehr - ich denke, ihr wisst, was ich meine! Nur eins wird leider nie mehr:
Mamas Nerven. Die nehmen potentiell zum Anstieg der Verschmutzung ab. Und daher
kann ich allen Müttern nur raten: Macht es wie ich, werft Mann und Mäuse einfach
raus, dreht die Musik auf und staubsaugt, wischt und räumt auf, als ginge es um
euer Leben! Denn man kann nie wissen, wie lange die Ruhe und Einsamkeit anhält.
Sonntag, 24. November 2013
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Kommentare zum Post
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Heute erlebt. Mit nur einem Mäuschen (okay, und noch zwei total bekloppte Hunde, die immer noch denken, der Staubsauger käme aus der Hölle, nur um sie abzuholen). Hat gereicht. Laune im Keller. Feierabend!
AntwortenLöschenDanke für diese köstliche Beschreibung und dafür, dass ich dann heute doch noch mal richtig gelacht habe! ;)
Liebe Grüße
Tanja
Jetzt habe ich auch laut gelacht, liebste Tanja :D Der Staubsauger aus der Hölle, ich lach mich weg! Ich wünsche dir eine tolle Woche! Knuddel Kalea von mir ;)
LöschenLiebste Grummelgrüße!