Spielplatzmamas - und ich
Zuletzt war das Wetter wieder mal nicht ganz so bescheiden wie sonst und daher machten wir uns alle auf zum nahegelegenen Spielplatz. Der Mann war dann recht schnell mit dem Mäuschen im Buggy wieder weg, damit das Babylein in den Schlaf findet und ließ mich alleine unter den Spieli-Mamis zurück.
Maus turnte und rutschte mit ihren Kindergartenfreundinnen herum und ich stand immer etwas abseits da - und langweilte mich. Ich gestehe, ich gehörte und gehöre nicht zu den Mamas, die freudig mit den Armen wedelnd und Begeisterungsrufe ausstoßend mit ihren Kindern auf Klettergerüsten rumhängen oder sich mit ihnen zusammen in die viel zu enge Rutsche quetschen. Ich halte mich lieber etwas abseits des Spaßes mit meinem Handy auf und hoffe, dass die Maus nichts von mir will. Und doch spüre ich die vorwurfsvollen Blicke der anderen Mütter und auch Väter regelrecht auf mir ruhen. "Wie kann sie nur?", "Die armen Kinder!"... Aber es ist leider so:
a) Ich hasse Sand.
b) Ich hasse Klettergerüste.
c) Ich bin nicht begeistert, mich mit fremden Eltern über Windelinhalt und Schlafgewohnheiten "unserer" Kinder zu unterhalten.
Und jetzt ist die Maus auch endlich in einem Alter, wo sie ihre Grummelmama nicht mehr ständig braucht, um etwas Spaß zu haben - im Gegenteil, sie ist froh, wenn man sie einfach machen und mit ihren immer anwesenden Kindergartenfreundinnen Schabernack treiben lässt. Glück für mich, ganz ehrlich. Denn leider gehörte ich dank Maus nie zu den Müttern, die ihrem Kleinkind lächelnd und in Büchern schmökernd von der Bank aus beim Buddeln zugucken konnten. Action-Maus war das Stichwort und ich wart tutti kaputti, wenn wir vom Sandplatz aus der Hölle wieder nach Hause fanden.
Ja, vielleicht bin ich eine Rabenmutter. Aber ich stehe dazu. Ich bin oft auf dem Spielplatz - aber nur meine Hülle, nicht mein Herz. Doch bisher hat die Maus das noch nicht rausgefunden...
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen